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Stefan Koubek steht in Runde drei.

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Sybille Bammer verabschiedet sich von Venus Williams und von Melbourne.

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Melbourne - Stefan Koubek erlebt im australischen Hochsommer seinen zweiten Tennis-Frühling. Der von Verletzungen weit zurückgeworfene 33-jährige Kärntner besiegte am Donnerstag bei den Australian Open in Melbourne den Kroaten Ivan Dodig 7:6(4),6:1,6:2 und steht damit zum ersten Mal seit zwei Jahren in der dritten Runde eines Grand-Slam-Turniers. Im Kampf um das Achtelfinale wartet nun der spanische Top-Ten-Spieler Fernando Verdasco. Sybille Bammer wehrte sich gegen US-Topstar Venus Williams nach Kräften, musste sich aber 2:6,5:7 geschlagen geben.

"Fast nicht zu glauben"

Koubek, der in der Weltrangliste nur auf Rang 134 aufscheint und samt Qualifikation bereits seit fünf Spielen unbesiegt ist, zeigte kaum Schwächen. "Das war vom Anfang bis zum Ende sehr gutes Tennis von mir", meinte Koubek, der nur im ersten Satz vom 25-jährigen Weltranglisten-185. gefordert worden war. Obwohl Koubek beim ersten Major-Turnier des Jahres zwar 2002 schon im Viertelfinale stand, ist das Erreichen der dritten Runde für ihn "fast nicht zu glauben."

"Ich wollte zuerst gar nicht nach Australien reisen, habe mir dann aber gedacht 'wer weiß, wie oft ich noch ein Grand Slam spielen kann.' "Dann bin ich in der Qualifikation zweimal knapp vor dem Aus gestanden und jetzt stehe ich unter den letzten 32 gegen Verdasco auf einem großen Platz. Das ist was ganz Besonderes in meiner Karriere, weil es niemand, nicht einmal ich selber, erwarten konnte", erzählte Koubek.

Gegen die Nummer neun der Welt

Eine mindestens ebenso gute Leistung wird nun nötig sein, um zum dritten Mal nach den Australian Open 2002 und Roland Garros 1999 das Achtelfinale bei einem Grand-Slam-Turnier zu erreichen. Verdasco ist die Nummer neun der Welt, sein Halbfinal-Fünfsatzkrimi im vergangenen Jahr gegen den späteren Champion Rafael Nadal ist in Melbourne noch in bester Erinnerung. Gespielt haben die beiden noch nie gegeneinander.

Tipps holt er sich von einem, der wissen muss, wie man den Spanier knacken kann - nämlich von Roger Federer, seinem besten Freund auf der Tour. "Roger hat schon oft gegen Verdasco gespielt und auch viel trainiert mit ihm. Fest steht auf jeden Fall, dass er mit seinem Aufschlag und seiner Vorhand einer der gefährlichsten Spieler ist. Ich weiß aber, dass ich ihn schlagen kann, wenn ich eine Top-Leistung abrufen kann. Das habe ich hier schon bewiesen", sagte Koubek.

Bammer auf verlorenem Posten

Eine Top-Leistung hätte am Donnerstag auch Sybille Bammer abrufen müssen, um gegen die aktuelle Nummer sechs der Welt, siebenfache Grand-Slam-Siegerin und Ex-Weltranglistenerste Venus Williams die Sensation zu schaffen. "Ich habe wie immer gut gekämpft, aber von meinem besten Tennis bin ich noch weit entfernt", sagte Bammer. Sie versuchte Williams' druckvolles Grundlinienspiel mit langen Topspin-Bällen zu entschärfen, stand damit aber besonders zu Beginn auf verlorenem Posten. In Satz zwei gelang ihr ein frühes Break, musste bei 3:5 aber trotzdem gegen das Match servieren.

Bammer kämpfte sich zurück und glich zum 5:5 aus. Danach legte Williams wieder einen Gang zu und beendete das Match nach 1:37 Stunden. 32 Winner gegenüber deren 4 von Bammer sind eine deutliche Sprache. "Das Wichtigste ist, dass meine Schulter Tag für Tag besser wird. Jetzt kann ich wieder mehr trainieren", erzählte Bammer, die nur fünf Stunden nach ihrem Abgang aus der Hisense Arena, dem mit 10.500 Zuschauer fassenden zweitgrößten Stadion im Melbourne Park, im Flugzeug Richtung Heimat saß.

Mit im Gepäck hatte sie immerhin 19.786 Euro sowie 100 Punkte für die Weltrangliste, die sie aller Voraussicht nach verbessert in den Top 50 führen wird. "Jetzt freue ich mich erst einmal auf meine Familie und dann beginnt die Vorbereitung auf den Fed Cup", erklärte die aktuelle Nummer 55 der Welt ihren Plan bis zum Ländervergleichskampf der Europa/Afrika-Zone ab 1. Februar. in Portugal. (APA)