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Manuel Zelaya musiziert. Neben ihm seine Tochter Xiomara Zelaya, die ihn Mitte Jänner in der brasilianischen Botschaft in Tegucigalpa besuchte.

Foto: REUTERS/Stringer

Santo Domingo/Tegucigalpa - Der im Juni gestürzte honduranische Präsident Manuel Zelaya, der seit vier Monaten in der brasilianischen Botschaft in Tegucigalpa festsitzt, darf in die Dominikanische Republik ausreisen. Das teilte der Präsident der Dominikanische Republik, Leonel Fernandez, am Mittwoch (Ortszeit) in der Hauptstadt Santo Domingo bei einem Besuch des gewählten honduranischen Präsidenten Porfirio Lobo mit. Zugleich kündigte er an, er werde Lobo als verfassungsmäßigen Präsidenten von Honduras anerkennen.

Zelaya ist einverstanden

Am 27. Jänner werde er zur Amtseinführung von Lobo nach Tegucigalpa reisen und mit Zelaya zurückkehren, fügte Fernandez hinzu. Lobo habe ihm zugesagt, er werde als eine der ersten Amtshandlungen Zelaya freies Geleit zusichern. Zelaya sei einverstanden, fügte Fernandez hinzu. Zelaya bezeichnete die Ankündigung freien Geleits in einer ersten Reaktion als "gute Geste" Lobos. Bisher besteht gegen Zelaya Haftbefehl wegen des Vorwurfs des Hochverrats und Amtsmissbrauchs, weil er versucht hatte, eine Volksbefragung über eine eventuelle Verfassungsreform anzusetzen.

Zelaya war am 28. Juni gestürzt und in einer Nacht- und Nebelaktion nach Costa Rica gebracht und dort in San Jose abgesetzt worden. Der Staatsstreich löste eine Staatskrise aus, die das ohnehin verarmte mittelamerikanische Land in einen zermürbenden Machtkampf riss. Zelaya kehrte im September heimlich nach Honduras zurück und sitzt seitdem in der brasilianischen Botschaft in Tegucigalpa fest, wo ihm Zuflucht gewährt wurde. Von dort kämpfte er für seine Wiedereinsetzung als Präsident.

Ende Oktober wählten die Honduraner jedoch Lobo zum neuen Präsidenten. Der nach wie vor international nicht anerkannte Putsch-Präsident Roberto Micheletti will sein Amt bis zum 27. Jänner ausüben und sich dann ins Privatleben zurückziehen. (APA)