Firefox 3.6 mit Persona

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Der neue Firefox 3.6 bringt zahlreiche Änderungen und Verbesserungen. Zudem wurde die Leistung um bis zu 20 Prozent gegenüber der Vorgängerversion gesteigert.

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Am Donnerstag hat die Mozilla Foundation mit Firefox 3.6 eine neue Version ihres freien Webbrowsers veröffentlicht und zum Download (Linux, Windows und Mac) bereit gestellt. Firefox 3.6 bringt eine Vielzahl von Neuerungen und Verbesserungen mit sich – der WebStandard berichtete.

Die Neuerungen im Überblick

Die wesentlichsten neuen Funktionen in der Version 3.6 sind die Integration von Browser-Themes ("Personas"), der deutlich schnellere Webseiten-Aufbau, ein neuer Sicherheits-Check auf veraltete Browser-Plugins sowie die Unterstützung neuer HTML-5- und CSS-Elemente. Zudem wird auch die Wiedergabe von OGG-Theora-Videos im Vollbild-Modus möglich sein.

HTML 5 und CSS

Zwar haben die EntwicklerInnen schon bei Firefox 3.5 den Support für HTML5-Videos eingeführt, in der neuen Version wurde in diesem Bereich aber noch einmal deutlich nachgebessert. Unter anderem gibt es nun einen "Fullscreen-Modus" und mit dem "Poster-Modus" die Möglichkeit, einzelne Frames als Titelbild auszuwählen.

Auch neue CSS-Elemente haben in die Version Einzug gehalten. Darunter unter anderem die so genannten CSS-Gradients oder auch die Angabe der "background-size". Diese Features sind vor allem für Web-EntwicklerInnen interessant, die damit neue Möglichkeiten vorfinden. Dieses Feature wurde im letzten Jahr von Apple entwickelt und in "WebKit" implementiert. Auch Google hat eine entsprechende Version bei Chrome integriert.

"Personas"

Eine neue Möglichkeit für mehr Personalisierung seines Webbrowser stellen im Firefox 3.6 die so genannten "Personas" dar. Dabei handelt es sich um Themes, die das Aussehen des Browsers ganz nach den Wünschen der AnwenderInnen individualisierbar machen sollen. Ein großer Vorteil dabei ist, dass sich die "Personas" im Gegensatz zum klassischen Themes des Open-Source-Browsers, ganz ohne Neustart einrichten lassen.

Sicherheit durch Plugin-Check

Die Firefox-EntwicklerInnen haben in der neuen Version auch einige neue und wichtige Sicherheitsmaßnahmen integriert. Zum einen werden die AnwenderInnen vor veralteten Flash-Installationen gewarnt. Zum anderen findet sich mit dem Plugin-Check ein Tool, das über die aktuelle Gefährdungslage durch Drittsoftware informiert. Außerdem warnt das Tool vor dem Besuch einer Webseite vor möglichen problematischen Plugins, die auf der Webpräsenz eingesetzt werden.

Dateien direkt in den Browser ziehen

Weitere Verbesserungen finden sich beim "Drag & Drop"-Support. Es ist nun möglich, Dateien direkt vom Desktop in den Browser zu ziehen. Dies soll bei zahlreichen Online-Services, etwa beim Hochladen von Fotos, deutliche Vorteile bringen. Allerdings müssen die Anbieter diese Funktion auch unterstützen.

Schneller und performanter

Firefox 3.6 wirkt insgesamt schneller als sein Vorgänger. Die Geschwindigkeitssteigerungen sind dabei in nahezu allen Teilbereichen feststellbar. Auch die Gesamtperformance hat sich mit der neuen Version gesteigert. Laut Angaben der EntwicklerInnen beträgt die Leistungssteigerung gut 20 Prozent im Vergleich zum Vorgänger. Spürbar wird dies vor allem in der deutlichen Verbesserungen bei der Start- und Reaktionszeit des Browsers.

Guter Zeitpunkt

Der Mozilla Foundation ist mit der Terminwahl für die Veröffentlichung des Firefox 3.6 ein Glücksfall zuteil geworden. Immerhin befindet sich Hauptkonkurrent Microsoft mit seinem Internet Explorer nach dem Google Hack und den anschließenden Sicherheitswarnungen gerade auf Talfahrt. Dieses Momentum könnte einer starken Alternative durchaus sehr entgegenkommen.(Gregor Kucera, derStandard.at vom 21.1.2010)