Graz - Eine neue Initiative setzt die Montanuniversität Leoben, um den Frauenanteil innerhalb des wissenschaftlichen Personals zu heben: Frauen mit Potenzial zur wissenschaftlichen Weiterentwicklung erhalten künftig "unabhängig von der Personalstruktur in ihrem fachlichen Umfeld" das Angebot, eine Qualifizierungsvereinbarung mit dem Rektorat abzuschließen mit der Aussicht unmittelbar Assistenzprofessorin zu werden, hieß es am Donnerstag in einer Mitteilung der Universität.

Nur eine Professorin

Der Anteil der weiblichen Erst-Inskribierenden beträgt in diesem Semester 23 Prozent. Sie werden allerdings in überwiegender Zahl von Männern unterrichtet: Die Uni zählt eine Professorin, eine Assistenzprofessorin und eine Dozentin. Das soll sich in den kommenden Jahren auf Initiative von Rektor Wolfhard Wegscheider ändern. Konkret will man mit Dissertantinnen im letzten Jahr ihrer Dissertation ein Qualifizierungsgespräch führen. Bei Erreichung der Vorgaben sollen sie - unabhängig von der bisherigen Stellenstruktur im Departement - eine Assistenzprofessur bekommen.

Für den Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen der Montanuniversität bildet die Förderinitiative des Rektorats eine "beispielgebende Maßnahme zur Förderung der wissenschaftlichen Karriere von Frauen" erklärte Vorsitzende Eva Wegerer im Gespräch. "Wir werden die Karrierewege unserer Dissertantinnen mit Interesse verfolgen", so Wegerer.

Zum Wintertermin 2009 promovierte die Montanuniversität Leoben 19 Doktoren und eine Doktorin. Unter den insgesamt 500 Leobener Studienanfängern des laufenden Semesters 2009/10 beträgt der Frauenanteil 23 Prozent. 1998 waren 15 Prozent der Studierenden an der Montanuniversität weiblich gewesen.(APA)