Haito Göpfrich verlegt in der Fluc Wanne

Foto: Fluc

Die gerne bemühte Partyachse Berlin-Wien bestimmt das kommende Wochenende über das nächtliche Geschehen am Wiener Praterstern und bedient dabei diverse Geschmackspräferenzen in Sachen elektronischer Tanzunterhaltung. Los geht die Party am Freitag, wenn der Berliner DJ-Star Kai Michael Paul, besser bekannt unter der Verkürzung K-Paul, einen sowohl Loveparade- als auch Charts-erprobten Technoentwurf in die Fluc Wanne trägt.

Seinen DJ-Kompagnon Lexy lässt er dabei zu Hause, was dem Gute-Laune-Faktor keinen Abbruch tun sollte. Dass die K-Paul'sche Kunst auch etwas ungemein Dumpfes an sich hat, nehmen Verehrer des Berliner Produzenten jedoch gerne in Kauf.

Einen etwas vielschichtigeren Drall bekommt die Fluc Wanne am Tag darauf, wenn der ebenso in Berlin ansässige Haito Göpfrich an den Tellern drehen wird. Der Hipster mit dem sakralen Vornamen hat im vergangenen Jahr mit seinem späten Debütalbum Fiat Lux ein sympathisch-verspieltes Werk zwischen Funk und elektronischer Beschwingtheit veröffentlicht.

Entsprechend gestalten sich die DJ-Sets. Er gastiert im Rahmen des Wanderklubs Knex.

Urgesteine und Protektionskinder

Wer auf der Suche nach dem nächtlichen Höher-Lauter-Schneller ist, dürfte bei der Freitagsausgabe der anzüglich benannten Clubschiene Roomservice nicht ganz richtig sein - dafür verspricht der Samstag im Prater-Planetarium einen soliden Abend zwischen Black Music, House, Jazz und HipHop.

Wobei es vor allem die nicht ganz alltägliche Zusammensetzung der Protagonisten ist, die dem Abend einen gewissen Charme verleiht. Mit Ben Westbeech führt ein weiters Protektionskind von BBC-Überfigur Gilles Peterson das Line-up an. Der aus Bristol stammende Westbeech wird sowohl zu den Turntables als auch zum Mikro greifen. Für weiteren Rummel auf dem Floor sorgt auch das Wiener Black-Music-Urgestein Rodney Hunter, dessen Set wohl die bewährte Verschränkung von edlem Funk und zwingenden HipHop-Beats bringen wird.

Und zum Drüberstreuen sorgt ein weiterer heimischer Veteran für bewegte Beine: Down-Tempo-Feinspitz Klaus Waldeck. (lux / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 22.1.2010)