Brüssel/Straßburg - EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso hat sich am Donnerstag mit der Kandidatur der Bulgarin Kristalina Georgiewa (Georgieva) für den Posten der Kommissarin für internationale Zusammenarbeit und humanitäre Hilfe einverstanden erklärt. Die neue EU-Kommission wird damit offenbar am 9. Februar die für den Amtsantritt nötige Zustimmung des Europaparlaments bekommen. Zuvor hatten die zuständigen Ausschüsse des Parlaments nach der Anhörung von 25 Kandidaten für die Kommissarsposten positive Stellungnahmen abgegeben.

Georgiewa, bisher Weltbank-Vizepräsidentin, war von der bulgarischen Regierung nominiert worden. Zuvor war die erste Kandidatin Rumjana Schelewa (Rumiana Jeleva) wegen Zweifeln an ihrer Kompetenz und der Richtigkeit von Angaben über ihre privaten Finanzinteressen das Handtuch geworfen hatte. Barroso erklärte am Donnerstag nach einem Gespräch mit Georgiewa, diese habe "den professionellen Hintergrund und die Überzeugungen, die sie zu einer ausgezeichneten Kommissarin machen werden".

Das Europaparlament will am 3. Februar Georgiewa anhören und am 9. Februar über die Ernennung der Kommission entscheiden. Parlamentspräsident Jerzy Buzek sagte in Straßburg, die Parlamentsausschüsse hätten zu den anderen 25 Bewerbern bereits positive Stellungnahmen abgegeben. Man habe auch keine Änderungen der Zuständigkeiten verlangt, sagte der Fraktionsvorsitzende der Christdemokraten, Joseph Daul. Eigentlich hätte die Kommission bereits am 1. November 2009 die Arbeit aufnehmen müssen, doch war dies wegen der Verzögerungen bei der Ratifizierung des Lissabon-Vertrages nicht möglich. (APA)