München - Während der Stillzeit sollten Mütter keine kalorienreduzierten Diäten machen. "Um die Zusammensetzung der Muttermilch konstant zu halten, greift der Körper bei ungenügender Kalorienzufuhr auf die Reserven, das Fettgewebe, zurück", erklärt der Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte, Christian Albring.

Und im Körperfett hätten sich die über viele Lebensjahre angehäuften fettlöslichen Schadstoffe abgelagert. Werde dies abgebaut, würden diese Gifte freigesetzt. Sie gelangten ins Blut und damit auch in die Muttermilch.

Mehrbedarf von 600 Kalorien täglich

"Dadurch kommt es bei dem Säugling zwar sicherlich nicht zu einem akuten Krankheitsgeschehen, aber der Organismus des Babys wird belastet", warnt der Experte. Stillende Mütter sollten nach seinen Angaben täglich einen Mehrbedarf von 500 bis 700 Kalorien einplanen. Dabei sei es wichtig, sich über die Zusammensetzung der Ernährung Gedanken zu machen, um mit möglichst hochwertiger Nahrung alle notwendigen Nährstoffe in optimaler Menge aufzunehmen.

"Zu den unentbehrlichen Nahrungsmitteln gehören eiweiß-, vitamin- und mineralstoffhaltige Produkte aus Milch und Vollkorn, frisches Obst und Gemüse", rät Albring. Grundsätzlich sei es für Mütter vorteilhaft, das Gewicht vor der Schwangerschaft, sofern es normal gewesen sei, wieder anzustreben. Baue sich das Gewicht innerhalb von sechs Monaten nicht von allein spürbar ab, könnten nach der Stillzeit eine ausgewogene kalorienarme Ernährung und viel Sport dabei helfen. (APA)