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In den Speedbewerben eine Macht, Lindsey Vonn.

Foto: AP/ Trovati

Cortina d'Ampezzo - Lindsey Vonn dominiert die Speed-Disziplinen im alpinen Ski-Weltcup weiterhin nach Belieben. Die Doppelweltmeisterin aus den USA gewann am Freitag in souveräner Manier den Super-G in Cortina d'Ampezzo. Sie distanzierte die zweitplatzierte Schweizerin Fabienne Suter um 0,67 Sekunden und feierte ihren bereits 29. Weltcup-Sieg, den achten in dieser Disziplin. Dritte wurde die Schwedin Anja Pärson (0,74 Sek. zurück), Andrea Fischbacher (1,10) landete als beste Österreicherin auf Platz fünf.

Kraft und Selbstvertrauen

"Ich habe im Sommer viel gearbeitet, fühle mich körperlich sehr gut und habe die nötige Kraft in den Beinen, um das volle Tempo in den Kurven mitzunehmen. Und dazu kommt natürlich auch mein Selbstvertrauen", lautete Vonns simple Erklärung für ihre Dominanz. Nach ihrem Triple zuletzt in Haus in Ennstal hält die 25-Jährige nun schon bei vier Speed-Triumphen en suite und sieben Weltcup-Erfolgen (4 Abfahrt, 2 Super G, 1 Super-Kombi) in der Olympia-Saison.

Trotzdem fand die Perfektionistin aus Vail ein Haar in der Suppe. "Meine Fahrt war sehr gut, aber nicht perfekt. Ich habe ein paar Fehler gemacht, vor allem unten war ich von der Linie weg, aber die Aggressivität hat gepasst", erklärte die Titelverteidigerin im Gesamt-Weltcup, in dem sie nun wieder die Führung übernommen hat, da die Deutsche Maria Riesch (1,60) nach einem schweren Fehler im Mittelteil nicht über Rang 15 hinauskam.

Haushohe Favoritin für die Abfahrt

Angesichts des riesigen Vorsprungs auf Pärson hatte Vonn bereits nach ihrer Zieldurchfahrt Gewissheit, dass sie zum zweiten Mal nach der Abfahrt im Jahr 2008 in Cortina ganz oben auf dem Podest stehen würde, und deshalb überschwänglich gejubelt. "Jeder Sieg ist ganz speziell, aber hier in Cortina, wo ich meinen ersten Podestplatz (im Jänner 2004 in der Abfahrt, Anm.) im Weltcup gemacht habe, ist es besonders schön, Rennen zu gewinnen", betonte Vonn, die auch in der Abfahrt am Samstag haushohe Favoritin ist, nachdem sie in der Königsdisziplin alle bisherigen vier Saisonrennen für sich entschieden hat.

Fischbacher vergab eine noch bessere Platzierung durch einen Fehler beim Zielsprung, bei dem sie sogar kurz in den Schnee gegriffen hatte, um einen Sturz zu verhindern. "Im Ziel habe ich mir dann aufs Knie gegriffen - und Gott sei Dank war alles okay", wusste die 24-jährige Salzburgerin, dass diese spektakuläre Einlage für sie auch ganz schlimm hätte ausgehen können.

"Zwar habe ich ein paar Passagen nicht gut erwischt, ich bin aber trotzdem nicht unzufrieden. Ein Top-Fünf-Ergebnis ist ein absolut positiver Trend. Ich hoffe, dass ich an diesen in der Abfahrt anschließen kann. Ich will auf jeden Fall in die Top Ten kommen", gab Fischbacher zu Protokoll. Der Sieg ist für die Großcousine von Hermann Maier aber bereits vergeben. "Zwar ist niemand unschlagbar, doch Vonn hat im Moment ein irres Selbstvertrauen. Da muss schon wirklich alles passen, damit man sie schlagen kann."

Elisabeth Görgl kam als Zehnte ebenfalls in die Top Ten. "Das ist okay, nachdem in letzter Zeit auch beim Material ein paar Sachen nicht optimal zusammengepasst haben. Deshalb war das heute ein Ergebnis in die richtige Richtung", erklärte die Steirerin, die Anfang Dezember den Super-G in Lake Louise gewonnen hatte. Im Hinblick auf die Abfahrt nahm sich Görgl für den Nachmittag ein intensives Videostudium vor, um zu sehen, wo sie Zeit liegen gelassen hatte.

Für Technik-Spezialistin Kathrin Zettel gab es nach einer fehlerhaften Fahrt mit einer Schrecksekunde als 38. keinen Weltcup-Punkt bei ihrem Speed-Abstecher. "Angesichts der sehr schnellen Kurven und sehr schwierigen Passagen wäre es sicher von Vorteil gewesen, wenn ich hier das Abfahrtstraining bestritten hätte", gestand die Niederösterreicherin, die trotzdem positiv blieb. "Ich habe die Piste und den Schnee kennengelernt, das war wichtig für Sonntag, dem nun meine volle Konzentration gilt", betonte Zettel, die in der Abfahrt am Samstag nicht starten wird, aber tags darauf Titelverteidigerin im Riesentorlauf ist.  (APA)