Sexismus und Frauenfeindlichkeit stellen in der Werbung nach wie vor die größten Probleme dar: Wie aus der Jahresbilanz des Österreichischen Werberates hervorgeht, gab es 213 Beschwerden, davon 37 wegen sexistischer Darstellung und 29 Fälle, in denen die Darstellung von Frauen sogar als diskriminierend empfunden wurde.

Platz drei hält der Beschwerdegrund "aufdringliche Werbung" mit 22 Beschwerden und ist im Vergleich zum Vorjahr (24 Beschwerden) kaum weniger geworden. Die Plätze vier bis sechs werden mit den Beschwerdegründen "Ethik und Moral" (18 Beschwerden), "Rassismus" (14 Beschwerden) und "sexistische Darstellung" (13 Beschwerden) belegt.

Der Beschwerdegrund "sexuell anstößige Darstellung" (elf Beschwerden) findet sich heuer auf Platz acht und konnte einen geringen Rückgang gegenüber dem Vorjahr (18 Beschwerden) verzeichnen. Platz neun wird vom Beschwerdegrund "täuschende und belästigende Werbemaßnahme" (zehn Beschwerden) belegt. Die Beschwerdegründe "Erniedrigung von Menschen", "Irreführung der Konsumenten" sowie "Gewalt und Brutalität" rangieren ex aequo auf Platz zehn.

In vier Fällen sofortiger Stopp des Sujets gefordert

Vier Verstöße waren dermaßen schwerwiegend, dass der Werberat einen sofortigen Stopp des Sujets bzw. der Kampagne verlangte. Auf Anfrage von etat.at waren folgende Unternehmen beziehungsweise Kampagnen von dem geforderten Stopp betroffen: Prima Rosa - Bau- und Dämmstoffunternehmen, Tanzpalast (für Disco-Veranstaltung "Bauer sucht Sau"), "Lass es knistern" und eine Werbung für "Evers" - Tanzschuppen. In einem Fall gab es die Aufforderung, in Zukunft ein anderes Sujet bzw. eine andere Werbelinie zu verwenden.

Für das meiste Aufsehen sorgten Werbe-Sujets und Kampagnen, die über das Medium Plakat veröffentlicht wurden. Platz zwei im Ranking der betroffenen Medien fällt auf TV-Werbespots. Es folgen die Medien Flyer und Inserate vor Internetwerbung. Das Medium Telefon wurde meistens im Zusammenhang mit betrügerischen Werbemaßnahmen genannt.

Insgesamt gab es bei den Beschwerden einen leichten Rückgang gegenüber 2008, wo sich der Werberat mit 227 Fällen auseinanderzusetzen hatte. (APA)