London - Schwangere Frauen brauchen während der Wehen nicht zu fasten. Stattdessen können sie nach Bedarf essen und trinken, ohne Nachteile für die Geburt befürchten zu müssen, so der klare Befund einer Übersichtsstudie. Allerdings gilt das Resultat lediglich für Frauen, bei denen es keine Hinweise auf Komplikationen gibt.

Viele Mediziner raten Schwangeren, während der Wehen nichts zu essen und lediglich Wasser zu trinken. Grund ist die Sorge vor dem Mendelson-Syndrom. Dabei können bei Frauen, die wegen eines Kaiserschnitts unter Vollnarkose stehen, Nahrungsteile aus dem Magen aufgestoßen und in die Lunge inhaliert werden, wo eine lebensbedrohliche Entzündung droht. Um dieses Risiko zu prüfen, analysierten die Mediziner aus dem südafrikanischen East London fünf Studien mit insgesamt mehr als 3.100 Frauen, bei denen es keine Hinweise auf drohende Komplikationen gab.

Essen, Trinken oder Fasten beeinflussten den Geburtsprozess weder positiv noch negativ, wie die Forscher in der "Cochrane Database of Systematic Reviews" feststellen. Daher seien derartige Restriktionen für Frauen ohne absehbare Komplikationen nicht gerechtfertigt. (APA)