Die Mieteinnahmen stiegen im hohen einstelligen Bereich, weniger Kunden gab es allerdings aus Osteuropa.

Foto: Standard/Robert Newald

Wien - Fast zwei Jahre nach der Übernahme der Shopping City Süd (SCS) in Wien-Vösendorf und des Donauzentrums (DZ) in Wien-Kagran ist die französisch-holländische Unibail-Rodamco-Gruppe dabei, frischen Wind in seine österreichischen Einkaufstempel zu bringen. In Summe werden in den nächsten drei Jahren mehr als 250 Mio. Euro in den Um- und Ausbau der Shopping Malls investiert. Auch das Thema Nachhaltigkeit wird dabei groß geschrieben.

Über das abgelaufene Jahr 2009 ist der Geschäftsführer von Unibail-Rodamco in Österreich, Markus Pichler, "sehr zufrieden", wie er betonte: Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern, in denen der Konzern vertreten ist, seien in Österreich die Mieteinnahmen im hohen einstelligen Bereich gestiegen. Der Handel habe hierzulande in einem wirtschaftlich schwierigen Jahr Stabilität bewiesen, weshalb Österreich nun auch wieder auf den Radarschirm von großen internationalen Ketten gerückt sei.

Beispiel dafür ist etwa die Einmietung des Peek & Cloppenburg-Konkurrenten "Van Graaf" in der SCS. Das internationale Modeunternehmen wird einen Teil der Räumlichkeiten nützen, die seit dem Umzug von Leiner im April 2009 in ein neu errichtetes Gebäude am SCS-Gelände leerstehen. Es ist der erste Standort von Van Graaf in Österreich. Die Eröffnung des neuen Flagship-Stores auf 8.000 m2 ist für März geplant. P&C hat seinen SCS-Standort auf 5.000 m2 erweitert und komplett renoviert.

Neue Shops

Neu einziehen in die SCS, aber auch ins DZ, wird heuer zudem die zum spanischen Textilriesen Inditex zählende Modekette "Bershka", die ebenfalls Wien zum Markteintritt in Österreich nützt. Die ehemalige Sale City soll unter dem neuen Namen "SCS Park" durchstarten. Wein & Co als erster Ankermieter sei bereits fix, andere "große Konzepte" etwa im Bereich Möbel und Design sollen folgen, sagte SCS-Center-Manager Anton Cech.

Neben den neuen Mietern ist für die SCS auch ein optischer und technischer Facelift geplant. "Die SCS soll ein Vorzeigemodell werden", gab Pichler den Weg vor. Optisch soll eine neue Design-Linie, die die SCS in farblich getrennte "Bezirke" einteilt und der Mall "City-Charakter" verleiht, den Konsumenten künftig die Orientierung erleichtern. Mehr Ruhezonen, ein Groß-WC und einheitliche Shop-Portale seien ebenso geplant.

Konkrete Ziele hat sich Pichler auch beim Energiesparen gesetzt: der Energieverbrauch soll 2010 um  fünf Prozent, der Wasserverbrauch um drei Prozent gesenkt werden.

Umsatz- und Frequenzschwund hatte die SCS 2009 keinen zu beklagen, so Cech. Aber die Besucher aus den Nachbarländern, die im Durchschnitt dreimal so viel wie österreichische Kunden ausgeben, haben ausgelassen. Durch die beiden neuen Flagships P&C und Van Graaf will Cech 2010 das Niveau vom Vorjahr übertreffen.

"Arbeitsprogramm 2010 bis 2013"

Während das "Arbeitsprogramm 2010 bis 2013" für die SCS rund 100 Mio. Euro an Investitionen vorsieht, fließen in die Erweiterung bzw. den Komplettumbau des Donauzentrums, wie berichtet, weitere 150 Mio. Euro. Damit wird das DZ um ein Viertel von 200 auf 265 Geschäfte erweitert, 500 neue Jobs sollen entstehen. Der Umbau soll im Oktober 2010 fertig sein und macht das derzeit viertrgrößte Einkaufszentrum DZ - nach der SCS - zum zweitgrößten Shopping-Center Österreichs.

Trotz beginnender Umbauarbeiten sei auch im DZ die Frequenz 2009 stabil geblieben, der Umsatz sei leicht zurückgegangen, so Center Manager Christoph Stoll. 2010 soll bis September das Niveau des Vorjahres gehalten werden, ab der Eröffnung des neuen DZ im Herbst will Stoll die Frequenz aber zweistellig steigern und auch beim Umsatz deutlich zulegen.

Die vor zwei Jahren zu Unibail-Rodamco fusioniere französisch-holländische Gruppe hat derzeit etwa 100 Einkaufszentren in zwölf Ländern im Portefeuille. Neben der SCS und dem DZ gehört in Österreich auch der Südpark in Klagenfurt zu 50 Prozent zum Konzern. (APA)