Wien - Ein eigenes Forschungsinstitut mit vier Professoren wird sich in Wien schon bald wissenschaftlich um die Anliegen rund um den Tierschutz kümmern. Die Veterinärmedizinische Universität (Vetmeduni) Wien, die Medizinische Universität Wien (MUW) und die Universität Wien haben nach einem international ausgeschriebenen Wettbewerb ein Projekt der Schweizer "Messerli-Stiftung" für ein interdisziplinäres Institut an Land gezogen. Die Federführung wird die Vetmeduni übernehmen, berichtete Rektor Wolf-Dietrich von Fircks beim Neujahrsempfang der tierärztlichen Universität am Freitag in Wien.

Im "Forschungsinstitut für Tierschutz, Tierethik und Tierschutzrecht" wird es zu einem guten Teil um naturwissenschaftliche Grundlagen gehen, zwei Professuren sind dafür reserviert. Als Schwerpunkte sind Tierschutz, Tierhaltung sowie Komparative Medizin vorgesehen. Im letzteren Fach geht es etwa um Vergleiche auf Gen-Ebene zwischen tierischen und menschlichen Krankheiten wie Krebs. Durch den vergleichenden Ansatz sollen etwa auslösende Veränderungen als Ursachen aufgespürt werden.

700.000 Euro jährlich

Je eine Professur sind weiters für Ethik in der Mensch-Tier-Beziehung sowie Erforschung und Dokumentation der Rechtsgrundlagen der Mensch-Tier-Beziehung vorgesehen. Den vier Professoren sollen insgesamt 16 Mitarbeiter zur Seite stehen. Das Institut soll aus der Stiftung jährlich 700.000 Euro erhalten, wobei die drei Unis die Summe verdoppelt. Eine Befristung dafür besteht nicht. Die Ausschreibungen für die Professuren werden laut der Vetmeduni derzeit vorbereitet und sollen in diesem Jahr abgewickelt werden.

Die Stiftung wurde 1982 von Herta Messerli ins Leben gerufen, Sitz ist Sörenberg in der Schweiz. Sie setzt sich für "die Erhaltung der durch die Menschen bedrohten Umwelt und Artenvielfalt, den schonenden Umgang mit Wildtieren und die artgerechte Haltung und Nutzung von Haustieren" ein. Über die Mittel werden etwa Projekte finanziert, die "auf wissenschaftlicher Basis der Natur im Allgemeinen und dem Wohl der Tierwelt im Speziellen zu Gute kommen". (APA)