Athen - Nach einem Brandanschlag auf eine Synagoge hat die griechische Polizei auf der Mittelmeer-Insel Kreta drei Männer festgenommen. Bei den Tatverdächtigen handelt es sich offiziellen Polizeiangaben zufolge um zwei Briten und einen Griechen - nach einem US-Amerikaner fahndet die Polizei noch. Die vier sollen in der Nacht zum 16. Januar ein Fenster der Synagoge in der Hafenstadt Chania aufgebrochen und Feuer gelegt haben. Die hölzernen Fußböden und die Treppe fingen damals sofort Feuer.

Wie die jüdische Gemeinde in Athen bekanntgab, wurden bei dem Anschlag Bücher unschätzbaren Wertes über die Geschichte der jüdischen Gemeinde von Kreta zerstört. Zunächst waren die Schäden auf nur 30 000 Euro geschätzt worden.

Die Brandstiftung hatte landesweit Empörung ausgelöst. Allerdings wurde auch Kritik an der Polizei laut. Die Ordnungskräfte hätten Presseberichten zufolge die Etz Hayyim Synagoge nicht stärker bewacht, nachdem bereits am 6. Januar ein Brandanschlag auf das Gebäude verübt worden war. Damals entstand geringer Sachschaden.

Die Synagoge dient heute als Museum und Gedenkstätte. Die rund 300 Juden von Chania wurden 1944 deportiert und kamen beim Untergang eines Frachters auf der Fahrt nach Piräus ums Leben. (APA)