Im Kampf gegen den internationalen Terrorismus wollen die USA verstärkt auf den Gebrauch von sogenannten Nacktscannern setzen. Im kommenden Jahr wird die USA die Zahl der umstrittenen Scanner auf amerikanischen Flughäfen von derzeit 40 auf insgesamt über 450 Geräte aufrüsten, kündigte US-Heimatschutzministerin Napolitano auf einem Treffen mit den europäischen Innenministern am Donnerstag an.
Erfahrungen
Man hätte bei der Erkennung von Sprengstoff gute Erfahrungen mit den Körperscannern gemacht, sagte Napolitano. Dennoch wollen die USA keinen Druck auf die Europäische Union ausüben, um auch auf europäischen Flughäfen diese Sicherheitstechnik einzuführen. Es gebe viele Methoden und Techniken, die Sicherheit auf Flügen und Flughäfen zu erhöhen, so die US-Heimatschutzministerin.
Unterdessen gibt es innerhalb der EU weiterhin keinen Konsens über die Technologie. Während Großbritannien und die Niederlande die Körperscanner bisher testweise zur Suche nach Waffen und Sprengstoff nutzen, stehen andere EU-Staaten dem Einsatz von Körperscannern noch skeptisch gegenüber. Auch Datenschützer und das Europaparlament machen massive Vorbehalte geltend. Sie sehen in der Abbildung von Körperkonturen eine Verletzung der Intimsphäre.
Das Europaparlament fürchtet zudem Gesundheitsrisiken für die Bürger. Eine europäische Regelung für die Scanner gibt es nicht, nachdem die EU-Kommission 2008 mit einem entsprechenden Vorschlag am Widerstand des Europaparlaments gescheitert war. Damit kann vorerst jedes EU-Land weiter eigenmächtig über den Einsatz der Geräte entscheiden. Die EU-Innenminister riefen die künftige EU-Kommission auf, diesbezüglich einen neuen Vorstoß zu machen. (APA)