In Österreich sind bisher sieben BSE-Fälle aufgetreten. Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern sind in der Alpenrepublik wenige derartige Erkrankungen festgestellt worden.

Der erste Fall von Rinderwahnsinn taucht im Dezember 2001 im niederösterreichischen Groß Höbarthen (Bezirk Gmünd) auf. Das Tier, bei dem BSE festgestellt wird, ist ein 70 Monate altes Fleckvieh. Die gesamte Rinderbestand des Hofes - über 60 Tiere - muss geschlachtet werden. Kurze Zeit später bestätigt ein Test in einem Speziallabor im englischen Weybridge die heimischen Untersuchungsergebnisse. Die österreichische Bevölkerung ist schockiert und verunsichert. Der Rindfleischverbrauch geht zurück.

Im Juni 2005 gibt es erneut BSE-Alarm. Betroffen ist ein Rind, das auf einem Bergbauernhof im Kleinwalsertal in Vorarlberg gelebt hat. Das Tier war zur Weiterverwertung tot nach Deutschland verkauft worden, wo ein routinemäßig durchgeführter BSE-Test positiv ausfiel. Bei dem betroffenen Betrieb handelt es sich um einen kleinen Bergbauernhof, auf dem es lediglich sechs Rinder gab.

Nur zwei Monate später, im August 2005, wird bei einem Rind, das zur Schlachtung nach Graz gebracht wurde, BSE festgestellt. Die fünf Jahre alte Kuh wurde aus Slowenien importiert, der Fall zählt daher nicht als "österreichischer". Das Tier war gemeinsam mit zehn anderen Rindern von einem slowenischen Viehhändler nach Graz gebracht worden. Im Schlachthof werden sofort alle Maßnahmen getroffen.

Im Oktober 2005 hat Österreich seinen dritten BSE-Fall: Bei einem im Schlachthof Salzburg-Bergheim getöteten Rind wird die Erkrankung festgestellt. Das befallene Tier stammt von einem Betrieb aus Seekirchen (Flachgau). Die Kuh wurde in der Schweiz geboren und einem Flachgauer Bauern verkauft.

Am 13. Mai 2006 wird der vierte BSE-Fall bekannt. Ein Tier von einem Bergbauernhof im Mühlviertel wird positiv getestet. Die Kuh war sechs Jahre alt und hieß "Moni".

Der fünfte Fall wird am 7. Juni 2006 aus Osttirol gemeldet. Betroffen ist eine 1993 geborene Kuh aus eigener Nachzucht in einem landwirtschaftlichen Betrieb in der Gemeinde Nikolsdorf.

Am 25. Jänner 2007 wird bei einer Kuh in Kärnten BSE festgestellt. Das Tier ist bereits geschlachtet und verbrannt worden.

22. Jänner 2010: Das Referenzlabor der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (Mödling/Niederösterreich) bestätigt die Erkrankung bei einer zwölfjährigen Kuh aus einem Gründlandbetrieb in Oberösterreich, der zweite Fall in diesem Bundesland. Das Fleisch ist nicht in die Lebensmittelkette gelangt.

Laut Angaben des Gesundheisministeriums in Wien wurden im Jahr 2009 europaweit 69 positive BSE-Fälle bestätigt. Die Anzahl ist seit dem Jahre 2001 kontinuierlich gesunken: 2001 (2.167), 2002 (2.124), 2003 (1.376), 2004 (865), 2005 (561), 2006 (320), 2007 (175) und 2008 (126). (APA)