Mogadischu - Schwer bewaffnete islamistische Rebellen haben in Somalia Büros von internationalen Hilfsorganisationen überfallen und ausgeraubt. Dutzende Kämpfer der Shebab- und der Hizb-al-Islam-Milizen stürmten am Freitag nach Augenzeugenberichten in der westlichen Stadt Beledweyn zwei Büros, die von Save The Children und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) genutzt wurden.

Sie hätten Computer, anderes Büromaterial sowie Waffen von Sicherheitsleuten mitgenommen, sagte ein einheimischer humanitärer Helfer. Zudem hätten sie Mitarbeiter vorübergehend als Geiseln genommen. Zuvor habe es heftige Kämpfe zwischen den Aufständischen und regierungstreuen Milizen in der Stadt gegeben, die 300 Kilometer nördlich der Hauptstadt Mogadischu nahe der Grenze zu Äthiopien liegt.

Die Shebab-Miliz hat in den vergangenen Monaten immer wieder Büros von humanitären Organisationen überfallen. Sie kontrolliert nicht nur große Gebiete der Hauptstadt Mogadischu, sondern auch des Südens und Zentrums des Landes. Die radikalislamische Miliz bekennt sich offen zum islamistischen Terrornetzwerk Al-Kaida und bekämpft die Übergangsregierung, die nur einen kleinen Teil der Hauptstadt kontrolliert. In Somalia herrscht seit dem Sturz von Machthaber Siad Barre 1991 Bürgerkrieg, das Land ist völlig zerfallen. (APA)