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Houthi-Rebellen an der saudischen Grenze

Foto: Reuters

Sanaa - Im Nordjemen haben die aufständischen schiitischen Rebellen um Anführer Abdul-Malik al-Houthi im Kampf gegen saudi-arabische Truppen eine einseitige Waffenruhe erklärt. Dies teilte der Rebellen-Führer am Montag in einer Tonbandaufzeichnung mit.

Die Houthi-Rebellen bilden aus Sicht des jemenitischen Präsidenten Ali Abdullah Salih eine der größten Gefahren im Land. Deshalb hatte er für seine im vergangenen August begonnene neue Militäroffensive gegen die Aufständischen die Armee des Nachbarlandes Saudi-Arabien zur Hilfe gerufen. 113 Saudis und Tausende von Jemeniten sind in dem Krieg bereits gefallen.

Rückzug

 

Wir verkünden den totalen Rückzug aus allen von den Saudis kontrollierten Gebieten", sagte Houthi in der 35-Sekunden-Botschaft. Gleichzeitig drohte er aber mit "offenem Krieg", sollte Saudi-Arabien weiter die Stellungen der Rebellen in der jemenitischen Provinz Saada an der Grenze zu Saudi-Arabien angreifen.

Houthi begründete die Waffenruhe damit, "weiteres Blutvergießen unter der Bevölkerung zu vermeiden". Die Houthi-Rebellen kämpfen seit 2004 gegen das jemenitische Militär. Sie werfen den Machthabern in der Hauptstadt Sanaa Korruption und eine Allianz mit den USA vor.

Video zeigt Abdul-Malik al-Houthi

Auf ihrer Webseite veröffentlichten die Rebellen ein Video von Houthi, das den Anführer ohne bsichtbare Verletzungen zeigt. Nur wenige Tage zuvor hatten jemenitische Regierungsmitglieder behauptet, Houthi im Dezember bei einem Luftangriff schwer verletzt und möglicherweise sogar getötet zu haben.

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) befürchtet indes eine langfristige humanitäre Krise im Nordjemen. Wie die Hilfsorganisation am Montag in Genf mitteilte, würde der zu lange unbeachtet gebliebene Konflikt durch Armut und Wassermangel verschlimmert. Auch die Arbeit der IKRK-Mitarbeiter werde immer schwieriger und gefährlicher. Das IKRK fordert kurz vor der Jemen-Konferenz in London umgehend Maßnahmen gegen die Lage in der Krisenregion. Zu den Verhandlungen in der britischen Hauptstadt werden an diesem Mittwoch Vertreter aus 21 Staaten erwartet. (APA)