Nach sechs Jahren Pause sind Living Colour mit neuem Album back on stage.

Foto: Rockhouse

Der schwarze Journalist und Kulturkritiker Greg Tate gründete 1985 gemeinsam mit seinem Freund Vernon Reid die Black Rock Coalition. Der geht es um öffentliche Wahrnehmung schwarzer Rockmusik und den Kampf gegen rassistische Stereotype - in der Musikindustrie (in punkto Vermarktung afroamerikanischer Künstler) wie allgemeingesellschaftlich.

Der ebenso vielseitige wie versierte Gitarrist Reid gründete 1983 in New York Living Colour, zur gleichen Zeit dekonstruierte er mit den Avantgardejazzern von Ronald Shannon Jacksons Decoding Society die Hendrix'schen Gitarrenriffs. Um Schubladen hat er sich noch nie gekümmert, mit dem Quartett Living Colour verbindet er schwarze Rocktradition und "weißen" Hardrock mit dem Funk-, Blues- und Jazzkosmos zwischen Funkadelic und den Chambers Brothers. Sänger Corey Glover, Drummer Will Calhoun und Bassist Doug Wimbish sind genau wie Reid in vielen Stilen zuhause - arbeiten mit den Rolling Stones wie mit Tackhead oder Public Enemy. Hardrock und Metallverarbeitung mit maximalem Funk-Groove, jetzt live nach sechsjähriger Pause mit neuem Album The Chair In The Doorway. (Gerhard Dorfi, DER STANDARD/Printausgabe, 23./24.01.2010)