Rettet die Welt: Heiner Lauterbach in "Eisfieber".

Foto: ZDF/Graeme Hunter

Lauterbach im Kollegin Isabella Ferrari.

Foto: ZDF/Graeme Hunter

STANDARD: Beim Thema Fieber ist man schnell bei der Schweinegrippe. Sind Sie geimpft?

Lauterbach: Nein. Wir haben uns bei Ärzten erkundigt. Und weil das mit dem Impfstoff sowieso umstritten ist, haben wir beschlossen, uns vorerst nicht impfen zu lassen.

STANDARD: Fürchten Sie die Viren?

Lauterbach: Ich stelle fest, dass ich mir öfter die Hände wasche. Bei Pressekonferenzen gebe ich niemandem mehr die Hand. Aber man kann ja nicht zum Monk mutieren. Nach neuesten Erkenntnissen sind ja heuer sogar weniger Menschen an Grippe erkrankt.

STANDARD:  Also Medienhysterie?

Lauterbach: Zu einem gehörigen Teil glaube ich, dass Sommerlöcher beigetragen haben, wenn nicht gar noch Schlimmeres, dass die mit irgendwelchen Pharmakonzernen unter einem Hut stecken. Man weiß es ja nicht. 

STANDARD:  In "Eisfieber" wütet Ebola. Auch ein Medienhype?

Lauterbach: Ich möchte als Außenstehender keine Analysen geben und irgendwelches Blech reden. 

STANDARD: Haben Sie sich im Vorfeld mit Ebola auseinandergesetzt?

Lauterbach: In der Regel bin ich kein "method actor". Ich habe auch Kommissare gespielt und bin nicht mit auf Streife gegangen.

STANDARD:  Ken Follett besuchte den Dreh: War er mit der Besetzung einverstanden?

Lauterbach: Ich glaube, ja. Aber was soll er schon sagen? Er ist ein höflicher Engländer.

STANDARD: War die Duschszene im Buch oder Ihnen auf den Leib geschrieben?

Lauterbach: Ich mache das, was für den Film sinnvoll ist und für den Zuschauer zumutbar. Die Duschszene steht im Buch. Aber falls Sie das meinen: Nein, ich habe nicht in meinen Verträgen stehen, dass ich meine Duschszene brauche. 

STANDARD:  Oxenford ist ein sauberer Held. Eine Herausforderung?

Lauterbach: Er ist ein blütenreiner Held. Na, da habe ich schon größere Herausforderungen gehabt. So fern ist mir Blütenreinheit nicht.

STANDARD: Wie wichtig ist Ihnen die Quote?

Lauterbach: Film, egal ob für Kino oder Fernsehen, sollte etwas für die Masse sein. Deswegen muss er ja nicht doof und banal sein. Quote sollte aber auch nicht über allem steht. 

STANDARD:  Haben Sie Ihre sehr freizügige Autobiografie je bereut?

Lauterbach: Die Kulturkritik war von dem Buch sehr begeistert. Leider wurde es in der Öffentlichkeit von Leuten behandelt, die es nicht gelesen haben, und das verzerrt natürlich das Bild.

STANDARD: Sie haben darin, wie der Buchtitel sagt, "nichts ausgelassen".

Lauterbach: Das sind vielleicht fünf Prozent des ganzen Buches, und die gehörten zu meinem Leben. 

STANDARD:  Actionheld, Frauenfreund, jetzt Schauspieler-Urgestein. Wie altert der Machomann?

Lauterbach: Komisch ist es nicht zu bemerken, dass man schwächer wird. Ich fühle mich genauso alt, wie ich bin, und lebe damit. Ende. Aus. Ich möchte nicht noch einmal den Käse durchmachen. Ich habe wahnsinnig intensiv gelebt, sodass ich nie das Gefühl habe, etwas verpassen zu müssen.

STANDARD: Sie werden weise?

Lauterbach: Davon bin ich leider weit entfernt. Aber kann ja noch werden. (Doris Priesching, DER STANDARD; Printausgabe, 23./24.1.2010)