Linz - Erstmals seit zwei Jahren gibt es in Österreich wieder einen BSE-Fall. Betroffen ist eine, mit zwölf Jahren überdurchschnittlich alte, in Österreich geborene Kuh aus einem Grünlandbetrieb in Oberösterreich. "Bei allen geschlachteten Rindern über 48 Monaten wird verpflichtend ein BSE-Schnelltest durchgeführt. Dabei wurde am 19. Jänner 2010 ein Rind positiv getestet", erläutert Oberösterreichs Agrarlandesrat Josef Stockinger (VP). Das Untersuchungsergebnis wurde dann Freitagnachmittag durch das nationale Referenzlabor der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit in Mödling bestätigt.

Von den Veterinärbehörde seien in Abstimmung mit dem Bundesministerium für Gesundheit "unverzüglich" alle notwendigen Vorkehrungen veranlasst worden. Stockinger: "Der betroffene Schlachtkörper wurde entsprechend dem Krisenplan unter behördlicher Aufsicht sofort aus dem Verkehr gezogen und entsorgt. Das Fleisch ist damit zu keinem Zeitpunkt in die Lebensmittelkette gelangt." Durch die Informationen aus der AMA-Rinderdatenbank hätten nicht nur das Tier und seine Herkunft, sondern auch die Nachkommen sofort identifiziert werden können. Zufrieden mit dem "Sicherheitsnetz" im Schlachthof zeigte sich in einer ersten Reaktion auch Gesundheitsminister Alois Stöger: "Die europaweit ergriffenen Maßnahmen zur Bekämpfung von BSE und zur Sicherung des Verbraucherschutzes greifen. Es bestand nie ein Risiko für die Verbraucher." Heimisches Rindfleisch könne "mit ruhigem Gewissen" genossen werden.

Untersucht wurden seit Dezember 2000 knapp zwei Millionen Rinder. Inklusive dem aktuellen Fall wurden bis dato sieben Rinder positiv getestet. Bei allen bisher in Österreich aufgetretenen BSE-Fällen gab es keine Übertragung der Krankheit auf die Nachkommen. Auch im konkreten Fall in Oberösterreich wurden bei den Nachkommen keine klinischen Auffälligkeiten festgestellt. (mro/DER STANDARD, Printausgabe, 23./24. Jänner 2010)