Rom - Der ehemalige Präsident der Region Sizilien, Salvatore Cuffaro, ist am Samstag von einem Berufungsgericht in Palermo wegen Kontakten zur Mafia zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Cuffaro war erstinstanzlich vor zwei Jahren zu fünf Jahren Haft verurteilt worden und von allen öffentlichen Ämtern ausgeschlossen worden. Der Politiker der christdemokratischen Oppositionspartei UDC soll nach Angaben der Staatsanwaltschaft Beziehungen zu dem wegen seiner Mafia-Verstrickungen skandalumwitterten Unternehmer Michele Aiello unterhalten haben.
In abgehörten Unterhaltungen in der Wohnung eines Mafiabosses im Wahlkampf 2001 seien die Beziehungen der Mafia zu örtlichen Politikern deutlich geworden, auch Cuffaros Name sei dabei wiederholt gefallen, meldeten italienische Medien. Cuffaro wird beschuldigt, Aiello über Ermittlungen informiert zu haben, die gegen ihn im Gang waren. Der erste Prozess gegen Cuffaro hatte im Februar 2005 begonnen. Der Politiker beteuerte seine Unschuld.
Der Unternehmer Aiello soll Beziehungen zum flüchtigen Mafiaboss Bernardo Provenzano unterhalten haben, der die Führung der Mafia nach der Festnahme von Toto Riina 1993 übernommen haben soll. Aiello wurde zu 15 Jahren Haft verurteilt. (APA)