Salzburg - Roman Wallner ist zurück, zurück bei einer der Topadressen des österreichischen Fußballs. Für Rapid und Austria hatte der Steirer bereits seine Tore geschossen. Seit Samstag ist der Wechsel des wiedererstarkten 27-jährigen Teamstürmers vom LASK zu Meister Red Bull Salzburg perfekt. Wallner sprach vor seiner Abreise ins Trainingslager der Salzburger nach Belek über seine Ziele, schwierige Auslandsstationen und seinen neuen Sturmpartner Marc Janko.
Salzburg hat lange Interesse an Ihnen bekundet. Was waren die
ausschlaggebenden Gründe, die Herausforderung anzunehmen?
Roman Wallner: "Das sind zwei Seiten. Einerseits ist es auch ein Abschied
mit einem weinenden Auge, weil ich mich beim LASK sehr wohlgefühlt
habe. Ohne den LASK hätte ich nie diese Gelegenheit gehabt.
Andererseits bin ich jetzt bald 28 Jahre alt. Da bekommt man nicht
mehr so oft die Möglichkeit, im Europacup zu spielen und ganz vorne
um die Meisterschaft."
Wann haben Sie sich endgültig entschieden und wie bewerten Sie
Ihre neue Rolle im sehr gut besetzten Salzburger Team?
Wallner: "Für mich persönlich hat sich das alles am Freitag
abgespielt. Jetzt kommt es darauf an, dass ich mich so schnell wie
möglich eingliedere. Im Trainingslager und in den nächsten Wochen
wird man dann erkennen, was meine Rolle sein wird. Ich komme neu
hierher, also muss ich mich unterordnen. Aber ich werde versuchen,
mich in die Mannschaft hineinzukämpfen. Das ist eine neue
Herausforderung für mich."
Es ist nicht das erste Mal, dass Sie den Club wechseln. Helfen
Ihnen die nicht immer nur guten Erfahrungen, die Sie auch im Ausland
bereits gemacht haben?
Wallner: "Mit gewissen Situationen kann ich sicher besser umgehen.
Ich fange nicht ganz bei 0 an, das ist gut. Außerdem bin ich ein
Österreicher und spiele in Österreich. Trotzdem kann man im Fußball
von vorne herein nie sagen, was passiert. Ich kann nur in jedem
Training alles geben. Der Rest liegt beim Trainer."
Mit Marc Janko haben Sie auch im Nationalteam bereits
zusammengespielt. Wie passen Sie von der Spielanlage her zusammen?
Wallner: "Mit Marc hat das im Team immer gut funktioniert - im
Training wie im Spiel. Wir sind zwei verschiedene Arten von Stürmern,
das kann sich gut ergänzen. Mit ihm kann man gut zusammenspielen, er
ist ein guter Fußballer."
Kann auch das Nationalteam davon profitieren, wenn es bei
Salzburg ein eingespieltes Sturmduo gibt?
Wallner: "Das ist noch etwas weit vorausgedacht. Zuerst muss ich in
die Mannschaft kommen. Aber wenn alles so läuft, wie ich mir das
vorstelle, müsste das auch im Team funktionieren."
Dann denken wir etwas kurzfristiger: Was sind Ihre Ziele in den
kommenden Wochen und Monaten?
Wallner: "Das erste Ziel ist, dass ich mich so schnell wie möglich
integriere. Dann will ich spielen. Ich fühle mich körperlich sehr
gut, auch was die Spielroutine betrifft. Salzburg hat in nächster
Zeit sehr wichtige Spiele. Es ist schön, wenn man denkt, dass ich vor
einem Jahr noch nirgends gewesen bin und jetzt um die Meisterschaft
und im Europacup spiele."
Lange ist keine österreichische Mannschaft mehr im Europacup in
einer K.o.-Phase gewesen. Was bedeuten Ihnen die beiden Spiele gegen
Standard Lüttich (18. und 25. Februar)?
Wallner: "Lüttich hat große Bedeutung - für den Verein und für den
ganzen österreichischen Fußball. Das wertet unsere Liga enorm auf.
Und natürlich wertet es auch jeden einzelnen Spieler auf. Ich würde
lügen, wenn ich sage, dass ich da nicht dabei sein möchte." (APA)