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Ein ausgebranntes Autowrack nach dem Blackwater-Angriff am Bagdader Nisur-Platz im September 2007

Foto: AP/Mohammed

Bagdad - Die US-Regierung will eine Wiederaufnahme des gescheiterten Verfahrens gegen fünf Mitarbeiter der Sicherheitsfirma Blackwater wegen des Todes irakischer Zivilisten anstrengen. Das Justizministerium werde gegen die Einstellung des Verfahrens kommende Woche in Berufung gehen, teilte US-Vizepräsident Joseph Biden am Samstag auf einer Pressekonferenz in Bagdad mit. "Die USA sind entschlossen, jeden zur Rechenschaft zu ziehen, der Verbrechen gegen irakische Menschen begeht", fügte er hinzu. "Eine Einstellung (des Prozesses) ist kein Freispruch."

Blackwater-Mitarbeiter hatten im September 2007 am Nisur-Platz im Westen von Bagdad in die Menge geschossen, als dort ein Konvoi mit US-Diplomaten vorbeifuhr. Nach irakischen Angaben starben damals 17 unbewaffnete Zivilisten, nach US-Angaben 14; bis zu 20 weitere Menschen wurden verletzt.

Ein Gericht in Washington wies eine Klage gegen die früheren Blackwater-Mitarbeiter Ende Dezember mit der Begründung zurück, sie beruhe auf nicht zulässigen Beweismitteln. Die Einstellung des Verfahrens sorgte im Irak für Empörung. Die Regierung in Bagdad kündigte eigene juristische Schritte gegen Blackwater an.

Das private Unternehmen war im Irak vor allem mit dem Schutz von Botschaftsmitarbeitern beauftragt. Wegen des Vorfalls in Bagdad verlor es seine Aufträge im Irak. Mittlerweile firmiert es unter dem Namen Xe. (APA)