Madrid - Fast 35 Jahre nach dem Tod Francisco Francos ist ein Foto aufgetaucht, das die krankhafte Jagd-Besessenheit des spanischen Diktators dokumentiert. Das am Samstag von der Zeitung "El Mundo" veröffentlichte Bild (siehe den unten angefügten Link) zeigt den General 1959 inmitten von 4.601 abgeschossenen Rebhühnern, die fein säuberlich auf einer Wiese aufgereiht worden waren. Das Franco-Regime (1939-1975) hatte das Bild damals aus Furcht konfisziert, es könne dem Image des "Generalísimo" schaden: Während dieser aus Vergnügen tausende Rebhühner schoss, hungerten viele Menschen im verarmten Spanien.

Die Aufnahme stammt aus dem Herbst 1959. Sie wurde vom Fotografen Eduardo Matos Cuesta auf einem Anwesen nahe Ciudad Real in Mittelspanien gemacht und kam nun dank des Historikers José López de la Franca ans Licht. Er war ein guter Freund des inzwischen gestorbenen Fotografen und hatte das Bild in seinem Archiv entdeckt.

"Jagdweltmeister" Franco

Franco prahlte gern über seine Jagdkünste. "Darin bin ich Weltmeister", sagte er einst. Um seinem liebsten Hobby nachzugehen, blieb er seinen Amtsgeschäften oftmals wochenlang fern. Nach Angaben seines Arztes feuerte Franco während eines Jagdausfluges bis zu 6.000 Schuss ab. An der Jagd bei Ciudad Real nahmen damals Franco und rund 20 Mitglieder seiner Entourage teil. (APA)