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"Terapi Gratis": Die Science-Fiction-Sekte Scientology nutzte schon den Tsunami in Südostasien für ihre eigenen Zwecke. Auch nach dem Hurrikan "Katrina" in New Orleans "halfen" Scientologen. Auch den katastrophengebeutelten Menschen in Haiti bleibt dies nicht erspart.

Foto: APA/Schnitzlein

Port-au-Prince - Nach dem schweren Erdbeben mischen sich in Haiti auch Anhänger der Psycho-Sekte Scientology unter die Krisenhelfer. Ein privater Spender hat ein Flugzeug organisiert, das 80 Ehrenamtliche und 50 Ärzte aus Los Angeles zu den Erdbebenopfern brachte. In der Hauptstadt Port-au-Prince bieten die Scientology-Anhänger in gelben T-Shirts den Überlebenden, die unter Plastikplanen im Hof eines Krankenhauses kauern, nun ihre Hilfe an - durch Handauflegen. Mit der "Therapie" namens "Assist" würden gekappte Nervenverbindungen wieder zusammengefügt, erklärt Sylvie, eine Scientology-"Heilerin" aus Paris.

Neben ihr liegt der 22-jährige Oscar Elweels, der zwei Tage lang unter den Trümmern seiner Schule begraben war. Sein rechtes Bein wurde amputiert, auch das linke ist verwundet. "Vor einer Stunde hatte er kein Gefühl in seinem linken Bein", berichtet Sylvie. "Dann habe ich ihm die Methode erklärt und ihn berührt, und nach einer Weile hat er gesagt: Jetzt fühle ich alles." Scientology wurde 1954 vom Science-Fiction-Autor Ron Hubbard in den Vereinigten Staaten gegründet und hat berühmte Anhänger wie die Hollywood-Stars Tom Cruise und John Travolta. (APA)