Cortina d'Ampezzo - Österreichs Ski-Damen haben am Sonntag auch im dritten und letzten Weltcup-Rennen in Cortina d'Ampezzo keinen Podestplatz geschafft. Die Halbzeitführende Kathrin Zettel fiel im Finish des zweiten Riesentorlauf-Durchgangs auf dem Weg zu Platz zwei aus, und Elisabeth Görgl, nach dem ersten Lauf noch Vierte, blieb nach einem schweren Fehler als 24. mit zu großem Rückstand ebenfalls ohne Weltcup-Punkt. Der Sieg ging an die Olympia-Zweite Tanja Poutiainen aus Finnland.
Die 29-Jährige WM-Dritte, die in dieser Saison bereits in Sölden triumphiert hatte, setzte sich bei ihrem zehnten Weltcup-Sieg, dem fünften im Riesentorlauf, souverän vor den Deutschen Viktoria Rebensburg (+1,05 Sek.) und Kathrin Hölzl (1,45) durch. Als beste ÖSV-Dame landete Eva-Maria Brem (2,36) unmittelbar vor Michaela Kirchgasser (2,38) auf Platz zehn.
Daneben gab es nur noch für Stefanie Köhle als 16. (2,93) Weltcup-Zähler, weshalb Österreich in der Mannschaftswertung nur noch acht Punkte vor Deutschland liegt. Andrea Fischbacher schied nach Halbzeitrang neun aus, während Ramona Siebenhofer, zuletzt Sechste in Marburg, als 40. sogar die Qualifikation für das Finale der Top 30 verpasst hatte.
Vonn bleibt vorne
Im Gesamt-Weltcup führt weiter US-Titelverteidigerin Lindsey Vonn vor Maria Riesch. Zwar wurde die Speed-Dominatorin zum Abschluss auf der Tofana nur 19., hat aber noch immer 56 Punkte Vorsprung auf ihre deutsche Hauptkonkurrentin, die im Finale der Top 30 vom fünften auf den achten Rang zurückfiel. Zettel weist vor den drei restlichen Weltcup-Rennen vor Olympia am kommenden Wochenende in St. Moritz als Dritte bereits 277 Punkte Rückstand auf Vonn auf.
Zettel, die am vergangenen Wochenende in Marburg im Riesentorlauf und Slalom klare Siege gefeiert hatte, trauerte natürlich dem Topplatz nach. "Schade! Ich bin überhaupt nicht in meinen Rhythmus hineingekommen. Dabei bin ich im ersten überhaupt nicht am Limit gefahren, und wollte im zweiten richtig Gas geben", erklärte die Niederösterreicherin, die aber sogleich aus dem ersten Ausfall in dieser Saison ihre Lehren zog. "Möglicherweise hat das auch was Positives. Jetzt werde ich noch fokussierter und konzentrierter an die nächsten Aufgaben herangehen - meine Serie zuletzt war ja phänomenal."
Brem löst wohl Olympiaticket
Neben Zettel dürfte auch Brem ihr Ticket für den Olympia-Riesentorlauf fix haben. "Das war hoffentlich eine gute Visitenkarte in Richtung Olympia. Ich bin zufrieden, weiß aber auch, dass ich den nächsten Schritt machen und um Siege mitfahren kann", betonte die 21-jährige Tirolerin.
Auch Kirchgasser sollte bei den Winterspielen in Kanada ihren RTL-Platz sicher haben. "Das liegt nicht in meiner Hand, das müssen die Trainer entscheiden", meinte die Salzburgerin, die "nicht zufrieden" war. "Denn ich weiß, dass ich das Zeug habe, ganz vorne mitzufahren. Im Training bin ich immer sehr, sehr schnell, doch im Rennen will es im Moment nicht hinhauen."
Wer das Riesentorlauf-Olympia-Quartett komplettieren wird, steht dagegen noch in den Sternen, denn wirklich aufgedrängt hat sich keine weitere Österreicherin. Im Spezial-Weltcup ist Fischbacher als 19. mit 67 Zählern die viertbeste ÖSV-Dame, dahinter folgen Köhle (21. mit 60), Görgl (24./45) und Siebenhofer (30./40). Die Aufstellung für dieses Olympia-Rennen wird Cheftrainer Herbert Mandl also wohl ähnlich große Kopfzerbrechen bereiten wie die Nominierung des Abfahrts-Teams. (APA)