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Juan Martin del Potro kann die Koffer packen.

Foto: EPA/FRANCIS R. MALASIG

Melbourne - Am Ende der ersten Australian-Open-Woche hat es am Sonntag mit Juan Martin del Potro wieder einen Großen erwischt. Der als Nummer vier gesetzt gewesene US-Open-Sieger unterlag im Achtelfinale dem auf Position 14 eingestuften Kroaten Marin Cilic 7:5,4:6,5:7,7:5,3:6. Programmgemäß weiter kamen der spanische Titelverteidiger Rafael Nadal (Nr. 2), der Schotte Andy Murray (5) und US-Ass Andy Roddick (7).

Del Potro war schon nicht ganz fit in dieses Turnier gegangen. Die Fünfsatz-Partie gegen Cilic gab ihm dann den Rest, nachdem er in seinen vorangegangenen drei Matches insgesamt 13 Sätze auf dem Court gewesen war. "Ich werde mich jetzt daheim etwas erholen und auf mein nächstes Turnier vorbereiten", erklärte der US-Open-Sieger. Cilic spielt nach seinem ersten Sieg im dritten Duell mit Del Potro nun gegen Roddick.

Der als Nummer sieben eingestufte Wimbledon-Finalist verwertete den Matchball in seinem Achtelfinale gegen Fernando Gonzalez (11) erst nach 1.00 Uhr Ortszeit und fünf Durchgängen, nachdem er bereits 1:2 in Sätzen zurückgelegen war. Sein 6:3,3:6,4:6,7:5,6:2-Erfolg war letztlich verdient. Allerdings hatte Gonzalez ein umstrittener Ball um den vierten Satz, um die Konzentration und aus dem Rhythmus gebracht.

Nadal benötigt vier Sätze

Nadal hatte es bei seinem 6:4,4:6,6:4,6:4 mit Ivo Karlovic zu tun, der kroatische 2,08-m-Mann schlug 28 Asse. Der Weltranglisten-Zweite blieb geduldig und nützte seine Chancen. "Ich habe wirklich gut returniert, wenn ich die Chance hatte, den Ball zu erwischen", nannte der Iberer ein Erfolgsgeheimnis. Auf ihn wartet nun der Viertelfinal-Hit gegen Murray, der hatte mit dem US-Amerikaner John Isner (Nr. 33) einen weiteren "Riesen" als Gegner.

Murray gab im Turnierverlauf in vier Matches noch keinen Satz ab, er wird für Nadal zum echten Prüfstein. Gegen Isner imponierte der Brite mit seiner Returnstärke. "Ich weiß, dass das Match gegen 'Rafa' schwierig wird", sagte Murray. "Aber ich weiß, dass ich gewinnen kann, wenn ich mein bestes Tennis spiele." Nadal zeigte Respekt: "Andy ist ein so guter Spieler, dass er irgendwann ein Grand-Slam-Turnier gewinnen wird, ganz sicher."

Henin setzt Siegeslauf fort

Bei den Damen setzte Comeback-Spielerin Justine Henin ihren Erfolgslauf fort, indem sie sich im belgischen Duell mit US-Open-Halbfinalisten Yanina Wickmayer 7:6(3),1:6,6:3 durchsetzte. Nach glänzendem Start war bei der 27-Jährigen der Faden gerissen, sie kämpfte sich aber wieder zurück. "Es war nicht einfach. Sie hat unheimlich aggressiv gespielt", sagte Henin. "Dieser Sieg ist ein großer Moment für mich."

In der Runde der besten Acht trifft sie auf Nadja Petrowa, die Russin (Nr. 19) eliminierte nach Henin-Landsfrau Kim Clijsters auch ihre Landsfrau Swetlana Kusnezowa (3). Die kampfstarke Jie Zheng kam als erste Chinesin überhaupt gegen die Ukrainerin Alona Bondarenko (Nr. 31) in ein Melbourne-Viertelfinale, sie bekommt es nun mit Maria Kirilenko zu tun. Die Russin profitierte bei einer 5:4-Führung von der Aufgabe ihrer als Nummer zwei gesetzt gewesenen Landsfrau Dinara Safina, nachdem diese umgeknickt war.

Doppel-Aus für Melzer

Im Doppel-Achtelfinale schied der Niederösterreicher Jürgen Melzer an der Seite des Deutschen Philipp Petzschner gegen die topgesetzten US-Zwillinge Bob und Mike Bryan mit 6:7(1),4:6 aus. Die Bryans haben schon drei Australian-Open-Titel in der Tasche. Im Mixed kam der Steirer Oliver Marach mit der Tschechin Barbara Zahlavova Strycova durch ein 6:3,7:5 gegen Rennae Stubbs/Travis Parrott (AUS/USA) ins Achtelfinale.

Im Doppel ist das Achtelfinale von Marach mit Lukasz Kubot auf Dienstag verschoben worden, da der Pole am Sonntag Fieber hatte. Nichtsdestotrotz muss der Überraschungs-Achtelfinalist schon am Montag im Einzel gegen den als Nummer drei gesetzten Serben Novak Djokovic antreten. "Wenn wir fit sind, ist einiges möglich", meldete Marach aus Melbourne. Im Mixed geht es für ihn bereits am Montag weiter. (APA/Reuters)