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"Antholz ist einfach eine Strecke, die mir besonders liegt"

Foto: AP/Debernardi

Antholz -  Österreichs Biathleten haben sich im letzten Rennen vor den Olympischen Spielen in blendender Verfassung gezeigt. Daniel Mesotitsch feierte am Sonntag in der Verfolgung in Antholz seinen ersten Weltcupsieg seit auf den Tag genau acht Jahren. Der 33-jährige Kärntner, der sein erstes Weltcuprennen 2002 ebenfalls in der Höhenlage von Südtirol gewonnen hatte, verwies nach nur einem Schießfehler den deutschen Vortagessieger Arnd Peiffer und seinen Landsmann Dominik Landertinger auf die Plätze.

Mesotitsch hatte Mitte des Rennens erstmals die Führung übernommen, war nach einem Fehler beim abschließenden Stehend-Anschlag aber noch einmal acht Sekunden hinter Peiffer zurückgefallen. Die Entscheidung fiel erst in einem packenden Zielsprint. "Emotional ist es noch schöner, wenn man um den Sieg sprinten muss, als wenn man am Ende nur nach Hause spaziert", erklärte Mesotitsch. "Ich habe heute das eine oder andere Körnchen mehr gehabt, das hat es im Endeffekt ausgemacht."

Österreich hält damit in der Olympia-Saison bereits bei zehn Podestplätzen im Einzel. Mesotitsch bescherte dem ÖSV den zweiten Sieg nach Christoph Sumann im Dezember in Pokljuka. Wie damals hatten aber auch in Antholz einige Asse - darunter die Norweger Ole Einar Björndalen und Emil Hegle Svendsen - eine Pause eingelegt. Mesotitsch hatte bereits am Donnerstag im 20-km-Bewerb Rang zwei belegt. Seinen Platz in der Olympia-Staffel dürfte der Routinier damit nun endgültig in der Tasche haben.

Mesotitsch mag Antholz

"Antholz ist einfach eine Strecke, die mir besonders liegt", sagte Mesotitsch, der als Fünfter nach dem Sprint den 20. Weltcup-Erfolg der ÖSV-Geschichte im Einzel fixierte. "Ich habe hier alle vier Podestplätze meine Karriere geholt." Der Kärntner richtete seinen Fokus aber bereits auf das nächste große Ziel. "Antholz war einfach ein Traum für mich. Jetzt freue ich mich auf die Olympischen Spiele, das Streckenprofil dort ist diesem hier sehr ähnlich."

Landertinger hatte schon am Samstag im Sprint als Zweiter den Sieg nur um sechs Sekunden verpasst. Einen Tag später verwehrten ihm drei Fehler bei den ersten drei Schießen seinen zweiten Weltcup-Sieg nach dem WM-Titel im Massenstart im Vorjahr in Pyeongchang. Am Ende fehlten ihm 19,7 Sekunden auf Mesotitsch. "Läuferisch war es wieder super, die letzte Runde war allerdings brutal", meinte der Tiroler. "Aber zwei Podestplätze in zwei Tagen, was will man mehr?"

Mit Tobias Eberhard als Zehntem (bestes Saisonresultat) und Sumann als Elftem landeten zwei weitere ÖSV-Athleten mit jeweils zwei Fehlern im Spitzenfeld. "Das ist natürlich ein traumhaftes Mannschaftsergebnis", meinte Trainer Reinhard Gösweiner. Simon Eder schoss im dritten Schießen stehend dreimal daneben, musste insgesamt viermal in die Strafrunde. Der Salzburger übernahm aber trotz Platz 18 das Rote Trikot des Führenden im Verfolgungs-Weltcup - 13 Punkte vor Landertinger. Österreich ist wieder jemand im Biathlon. (APA)

Herren - Verfolgung (12,5 km, vier Schießen): 1. Daniel Mesotitsch (AUT) 31:50,4 Min. (1 Schießfehler = Strafrunde) - 2. Arnd Peiffer (GER) +1,7 Sek. (1) - 3. Dominik Landertinger (AUT) +19,7 (3) - 4. Martin Fourcade (FRA) 28,8 (2) - 5. Christoph Stephan (GER) 0:33,6 (2) - 6. Tomasz Sikora (POL) 37,8 (1) - 7. Anton Schipulin (RUS) 43,0 (2) - 8. Simon Fourcade (FRA) 44,5 (2) - 9. Sergej Sednew (UKR) 1:09,7 (1) - 10. Tobias Eberhard (AUT) 1:12,4 (2) - 11. Christoph Sumann (AUT) 1:13,1 (2). Weiter: 18. Simon Eder (AUT) 1:34,9 (4) - 28. Friedrich Pinter (AUT) 2:33,6 (4) - 56. Martin Mesotitsch (AUT) 6:17,5 (7).

Weltcup-Gesamtwertung (nach 14 von 25 Bewerben): 1. S. Fourcade 429 Pkt. - 2. Jewgeni Ustjugow (RUS) 414 - 3. Sumann 404 - 4. Peiffer 395 - 5. Tim Burke (USA) 393 - 6. Landertinger 387 - 7. Emil Hegle Svendsen (NOR) 384 - 8. Eder 358 - 9. Ole Einar Björndalen (NOR) 347 - 10. M. Fourcade 339. Weiter: 12. D. Mesotitsch 314 - 26. Pinter 192 - 35. T. Eberhard 135 - 104. Julian Eberhard (AUT) 5

Verfolgungs-Weltcup (nach 3 von 6 Bewerben): 1. Eder 125 Pkt. - 2. Landertinger 112 - 3. Peiffer 108 - 4. Ustjugow 102 - S. Fourcade 100 - 6. Mesotitsch 97. Weiter: 9. Sumann 73