Hamburg/Paris - Nach dem Jungfernflug des Airbus-Militärtransporters A400M im Dezember 2009 hatten Piloten gejubelt: "Das war ein fantastischer Flug" und: "Alle Geräte funktionierten einwandfrei." Laut Spiegel-Bericht, dem vertrauliche Unterlagen des Triebwerkherstellers Europrop zugrunde liegen sollen, tauchte bei dem Flug aber bei einem der Steuerungscomputer für die Antriebe nach gut 30 Minuten Flug ein Ausfall auf. Das Ersatzsystem bekam daraufhin nur noch unzureichende Daten über die Stellung der Schubhebel, sodass eines der vier Triebwerke automatisch in den Leerlauf versetzt wurde.

Eine Sprecherin von Airbus Military bestätigte am Samstag den Zwischenfall, über den es bereits Berichte in der Fachpresse gegeben habe. Der Vorfall habe aber keine Auswirkungen auf die Flugsicherheit gehabt, und so ein Vorkommnis sei bei Jungfernflügen "absolut nichts Besonderes".

Mittlerweile habe die Maschine bereits mehr als 30 Flugstunden hinter sich, hieß es. Ob der Militärtransporter überhaupt in Großserie gebaut wird, ist aber weiter nicht endgültig geklärt. In Europa wächst die Sorge vor einem Scheitern des Rüstungsprojekts. Verhandlungen zwischen den sieben Käuferstaaten und der Airbus-Mutter EADS über die Finanzierung wurden erneut vertagt. (dpa/DER STANDARD, Printausgabe, 25.1.2010)