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Stockholm - Der niederländische Sportwagenhersteller Spyker steht einem Medienbericht zufolge kurz vor dem Kauf der schwedischen General-Motors-Tochter Saab. Die schwedische Regierung habe dazu Kreditgarantien zugesagt, berichtete ein schwedischer Fernsehsender ohne Angabe von Quellen. Es sei gut möglich, dass eine Einigung noch am Montag bekanntgegeben werde.

Saab und Spyker-Chef Victor Muller wollten sich zu dem Bericht nicht äußern. Vertreter der schwedischen Regierung waren für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. Die Aussicht auf eine baldige Übernahme von Saab ließ die Spyker-Aktien um mehr als 60 Prozent in die Höhe schnellen.

Auch der ebenfalls um Saab kämpfende Finanzinvestor Genii Capital rechnete mit einer Entscheidung noch am Montag. Ein Sprecher sagte, Spyker sei bei der Finanzierung nicht mehr auf den russischen Banken-Magnaten Wladimir Antonow angewiesen. Auf Drängen der US-Regierung werde Antonow, der über seine Convers Group 30 Prozent an Spyker hält, aus dem Geschäft herausgehalten. Genii bemühte sich gemeinsam mit Formel 1-Promoter Bernie Ecclestone um die schwedische Traditionsmarke.

Abwicklung in Vorbereitung

Die Zeit für Saab wird knapp. GM-Chef Ed Whitacre hat bereits eine Beratungsfirma damit beauftragt, den traditionsreichen Autohersteller abzuwickeln. Parallel spricht GM mit drei Investoren. Der niederländische Sportwagen-Hersteller Spyker gilt dabei als Favorit.

Der US-Konzern hatte die bisherigen Angebote als konzeptlos und zu niedrig zurückgewiesen. Whitacre hatte 450 Millionen Dollar gefordert. Neben dem Kaufpreis hatte sich die langfristige Finanzierung von Saab als Knackpunkt herausgestellt. GM will verhindern, dass die angeschlagene Tochter nach einem Verkauf unkontrolliert abstürzt.

Zu den Bietern gehört neben Spyker der Formel-1-Boss Bernie Ecclestone, der sich mit der Luxemburger Investment-Firma Genii Capital zusammengeschlossen hat, sowie der ehemalige MAN-Chef Hakan Samuelsson, der mehrere schwedische Investoren um sich geschart hat.

Saab schreibt in seiner 20 Jahre langen Geschichte als GM-Tochter fast durchgängig Verluste und rutschte im vergangenen Jahr wie die Mutter in die Insolvenz. Dank milliardenschwerer Staatshilfen gelang GM zwischenzeitlich der Neustart. (APA)