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Für einige Aufregung haben in den vergangenen Wochen die Auseinandersetzungen zwischen Google und der chinesischen Regierung gesorgt: Während der Softwarekonzern beklagt - neben zahlreichen anderen US-Unternehmen - Ziel von massiven Cyber-Attacken geworden zu sein, weist die chinesische Regierung jegliche Verwicklung in diese Vorgänge empört von sich.

Angriffe

Ein ebenfalls viel diskutierter Nebenschauplatz ist die Frage, auf welchem Weg die unbekannten HackerInnen ihre Attacke gegen Google und Co. durchgeführt haben, bislang wurde hier vornehmlich eine kritische Sicherheitslücke im Internet Explorer verantwortlich gemacht. Der renommierte Sicherheitsexperte Bruce Schneier bringt in einem aktuellen Kommentar für CNN nun aber einen weiteren Angriffsvektor ins Spiel - einer der eine Reihe von Zusatzfragen aufwirft.

Hintertür

So spricht Schneier von einem zentralen Backdoor in GMail, über das die US-Regierung vollständigen Zugriff auf alle E-Mail-Konten des Services habe, und das nun für den Einbruch auf die Konten von chinesischen Regime-Kritikern genutzt worden sei. Eine entsprechende Hintertür sei auf Druck von öffentlichen Stellen entstanden, und laut Schneier auch keine Seltenheit: Zahlreiche Regierungen - darunter Großbritannien, Kanada und Schweden - würden gerade eifrig an der Legalisierung entsprechender Praxen arbeiten.

Kritik

Gerade der aktuelle Vorfall zeige, wie gefährlich entsprechende Überwachungsmaßnahmen prinzipiell seien, so Schneier, öffnen sie doch Tür und Tor für Missbrauch. Insofern trage die US-Regierung auch eine Mitverantwortung an den Angriffen auf Google und Co. resümiert der Sicherheitsexperte. (red, derStandard.at, 25.01.10)