London - Der italienische Schokoladenproduzent Ferrero hat den Weg für eine Übernahme des britischen Wettbewerbers Cadbury durch den Lebensmittelriesen Kraft freigemacht. Der Kinderschokolade-Hersteller erklärte fristgerecht am Montag in London, kein Übernahmeangebot für Cadbury vorlegen zu wollen. In der Übernahmeschlacht um den britischen Schokoladenhersteller hatte das italienische Familienunternehmen als Interessent gegolten, Medienberichten zufolge erwog Ferrero auch ein gemeinsames Angebot mit dem US-Schokoladenproduzenten Hershey. Dieser hatte sich bereits am Freitag aus dem Bieterrennen um Cadbury zurückgezogen.

Kraft Foods hatte sich am Dienstag mit Cadbury auf eine Übernahme geeinigt. Der Konzern, der unter anderem Milka und Toblerone produziert, will für Cadbury nun 11,5 Mrd. Pfund (13,12 Mrd. Euro) in Bargeld und Aktien zahlen. Auch der Schweizer Konzern Nestle hatte eine Übernahme von Cadbury erwogen, sich aus dem Rennen aber zurückgezogen.

Der Lebensmittelriese Kraft hatte in der vorigen Woche nach einer Aufstockung seines Angebots die Zustimmung der Briten für deren Übernahme erhalten. Damit wird ein neuer Weltmarktführer bei Süßwaren entstehen. Die Fusion bringt Dairy-Milk-Schokolade und Trident-Kaugummi von Cadbury unter ein Dach mit Milka und Toblerone von Kraft. Der US-Konzern ist weltweit der zweitgrößte Lebensmittelhersteller nach der Schweizer Nestle. (APA/Reuters)