Wien - Der Wiener Polizist, der am 12. Jänner bei einer routinemäßigen Fahrzeugkontrolle angeschossen und lebensgefährlich verletzt worden war, ist am Sonntag aus dem künstlichen Tiefschlaf geholt worden. "Es geht ihm gut. Er atmet selbstständig", erklärte der ärztliche Direktor des Wiener Lorenz-Böhler-Unfallkrankenhauses, Harald Hertz. "Er braucht nun noch ein paar Tage der Ruhe." Vielleicht werde man den Patienten bereits in der kommenden Woche auf die Normalstation verlegen können.

Der 27-Jährige ist laut dem Primarius zwar ansprechbar, er sei aber noch nicht soweit, dass man ihn näher befragen könne. Die Lunge des Mannes arbeitet wieder - noch in der Vorwoche hatte man den Beamten nur kurz aus dem Tiefschlaf holen können und ihn dann wieder sedieren müssen, weil das Organ nicht richtig funktioniert hatte. Eine Querschnittslähmung konnte man schon damals ausschließen.

Das Schussattentat hatte sich am 12. Jänner ereignet, als die Besatzung des Streifenwagens "Heinrich 6" ein Auto registrierte, der auf dem Lerchenfelder Gürtel eine gelbe Ampel überfuhr. Der 27-Jährige und seine Kollegin wollten den Wagen anhalten; der Lenker aber gab Gas. Es kam zu einer kurzen Verfolgungsjagd, ehe der Fahrer aus dem Auto sprang, davonlief und schließlich das Feuer eröffnete. Der Polizist aus dem Stadtpolizeikommando Josefstadt wurde von zwei Projektilen getroffen. Er wurde notoperiert und in Tiefschlaf versetzt.

Der mutmaßliche Täter, der 33-jährige Serbe Mihailo J., war bereits am 15. Jänner in Ungarn in der Nähe der serbischen Grenze festgenommen worden, nachdem er bei einer Kontrolle keine Papiere vorweisen konnte. Ein Abgleich der Fingerabdrücke überführte den Gefassten am vergangenen Donnerstag schließlich als gesuchten mutmaßlichen Polizei-Attentäter. (APA)