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Cannes - Sie wurde zum ungewöhnlichsten Star des Vorjahres - und hat auch in den Internet-Suchmaschinen etwas mindestens ebenso Erstaunliches geschafft: Die über eine britische Casting-Show bekanntgewordene Susan Boyle "hat sogar Sex als Suchbegriff vom Spitzenplatz verdrängt, wenn auch nur für ein paar Tage", sagte Patrick Walker von der Video-Plattform YouTube.com am Sonntagnachmittag bei der Musikmesse MIDEM in Cannes. Und nicht nur Boyle zeige: "Online-Video kann profitabel sein."

Boyle wurde nach ihrem Auftritt in der Casting-Show erst auf Youtube durch das Interesse der Webseiten-Nutzer so richtig berühmt. Und obwohl es zahlreiche Gratis-Videos der Britin mit der ungewöhnlichen Frisur und der außergewöhnlichen Stimme gibt, habe sie "im Fernsehen Rekord-Quoten erreicht", sagte Walker. Dies sei Beweis dafür, dass "Gratis-Onlinevideo keine herkömmlichen Medien kannibalisiert, das Gegenteil ist oft der Fall", so Walker in Hinblick auf die Sorgen der Fernsehmacher und Content-Produzenten, dass ihnen die Zuseher ins Internet entkommen.

YouTube mache durch eingeblendete Werbungen mit "einer Milliarde Videos Geld", schilderte Walker. Wenn Videos wie das von Boyle durch die Fans weiterverbreitet werden, dann ergeben sich "auf jeder neuen Stufe neue kommerzielle Möglichkeiten". Walker trat jenen Kritikern und zögerlichen Lizenzgebern entgegen, die der Gratisplattform keine Videos überantworten wollen: "Wenn es das gesuchte Video auf YouTube gibt, hält das die User davon ab, auf illegale Filesharing-Sites zu gehen. Wir müssen den Strom der User auf legale Seiten kanalisieren." (APA)