Nikosia - In Nikosia hat Montag früh die vorerst letzte Runde der seit September 2008 andauernden Zyperngespräche begonnen. Staatspräsident Dimitris Christofias und der Führer der international nicht als Staat anerkannten "Türkischen Republik Nordzypern", Mehmet Ali Talat, wollen bei dem dreitägigen Treffen doch noch nach einer Lösung für den seit Jahrzehnten schwelenden Konflikt und die Wiedervereinigung der Mittelmeerinsel suchen. Experten rechnen jedoch damit, dass auch diese Runde zu keinem konkreten Ergebnis führen werde. Als Tagungsort diente der alte, seit 1974 geschlossene Flughafen der geteilten Hauptstadt Nikosia (türkisch Lefkosa).

Bei den langwierigen Verhandlungen wird nach einer föderativen Lösung gesucht. Das seit 1974 geteilte Zypern soll in der Form einer Bundesrepublik wiedervereinigt werden. Diese soll aus zwei Ländern - einem türkisch-zypriotischen im Norden und einem griechisch-zypriotischen im Süden - zusammengesetzt sein.

Zypern gehört seit dem 1. Mai 2004 zur Europäischen Union. Das EU- Recht und Regelwerk gilt aber vorerst nur im griechisch-zypriotischen Süden der Mittelmeerinsel. Die "Türkische Republik Nordzypern" wird ausschließlich von der Türkei anerkannt, die das Gebiet seit 1974 besetzt hält. Ankara wollte damals einem Anschluss des Inselstaates an das zu dieser Zeit von einem diktatorischen Militärregime regierte Griechenland zuvorkommen. (APA)