Khartum - Der sudanesische Staatschef Omar al-Bashir ist von einem Schuhwerfer attackiert worden. Nach Augenzeugenberichten schleuderte ein rund 50 Jahre alter Mann am Montag in einem Kongresszentrum in der Hauptstadt Khartum seinen Schuh in Richtung des per internationalem Haftbefehl gesuchten Präsidenten, er verfehlte sein Ziel jedoch und wurde von Sicherheitskräften überwältigt.
Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag hatte im vergangenen März einen Haftbefehl gegen Bashir wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit in der sudanesischen Krisenregion Darfur erlassen. Durch den Konflikt starben nach UNO-Angaben rund 300.000 Menschen.
In der muslimischen Welt gilt es als besonders herabwürdigende Beleidigung, einen Menschen mit einem Schuh zu bewerfen. Im Dezember 2008 hatte ein Schuhwurf auf den damaligen US-Präsidenten George W. Bush weltweit für Aufsehen gesorgt. Der irakische Journalist Muntazer al-Saidi (Montasser al-Saidi) hatte beim Abschiedsbesuch von Bush in Bagdad seine Schuhe in Richtung des US-Präsidenten geworfen, der sich jedoch wegduckte und nicht getroffen wurde. Saidi saß dafür neun Monate im Gefängnis. In vielen arabischen Ländern wurde er für seine Tat als Held gefeiert. (APA)