Wien - Die Vertreter der Luftfahrtbehörden Österreichs und Russlands haben heute Montag in Moskau wieder um die strittigen Landerechte der Austrian Airlines (AUA) verhandelt. Dem Vernehmen nach sind die Verkehrsrechte für den Rest des AUA-Winterflugplans bis Ende März genehmigt. Ein ursprünglich Ende Jänner endendes Ultimatum ist damit auf Ende März erstreckt.

Heute wurde damit der laufende Winterflugplan zu den bisherigen Verkehrsrechten gebilligt, das hätten die Vertreter Russlands angekündigt, formal soll das in den nächsten Tagen passieren. Für den Sommerflugplan und in der Folge für eine dauerhafte Lösung im Streit um die Verkehrsrechte sollen Verhandlungen bis Ende Februar laufen. Da sollte ein Deal stehen, heißt es. Nun sei einmal "Luft" gewonnen. Über Gegenleistungen und Kompromissangebote wie Frequenz-Rücknahmen der Österreicher ist bisher nichts Offizielles verlautet.

Weniger Destinationen im Sommer

Im Sommerflugplan will die AUA nach bisherigem Stand pro Woche 44 mal nach Russland fliegen. Die Zahl der Destinationen ist geringer geworden. Nachdem für den neuen Sommerflugplan Jekaterinburg aus dem Programm genommen wird, verbleiben die primär von Geschäftsreisenden frequentierten Strecken Moskau, St. Petersburg, Sotschi, Krasnodar und Rostow.

Die Landerechte in Russland sind an einen bilateralen Staatsvertrag gebunden, wobei die bisherigen Rechte für eine Fluggesellschaft in mehrheitlich österreichischem Besitz galten. Nach der Übernahme durch den "Kranich" ist die AUA seit Herbst 2009 zwar vollständig im Lufthansa-Konzern konsolidiert, mit einer komplizierten Stiftungslösung wurde aber eine österreichische "Kernaktionärsstruktur" dargestellt, um die begehrten Rechte zu wahren. Ähnlich wurden auf die in den Augen der AUA-Führung "anachronistischen Nationalitätenklauseln" auch bei den Zusammenschlüssen von KLM und Air France und Lufthansa/Swissair reagiert. Österreich muss demnach nachweisen, dass die AUA eine "österreichische" Airline ist.

Mehrmalige Verlängerung

Russland hat Zweifel geäußert und gedroht, das bilaterale Luftverkehrsabkommen zu kippen, zugleich aber die Verkehrsrechte schon mehrfach jeweils um Tage oder Wochen verlängert. Der Streit um die Landerechte ist in den vergangenen Monaten zwischen Österreich und Russland immer wieder Thema auf höchster politischer Ebene gewesen. Laut AUA-Vorstand muss das "politische Problem" auch "politisch" gelöst werden. (APA)