Das Kollegium Kalksburg tritt zur Lesung mit Antonio Fian an.

Foto: Kollegium Kalksburg

Antonio Fians 2009 bei Droschl erschienener Erzählband Im Schlaf sei "der kühne, literarisch hervorragend gelungene Versuch, die Fassade von Verstand und Vernunft fallen zu lassen und sich im Traum den eigenen Wünschen, Sehnsüchten, Ängsten zu stellen", begründete die Jury die Zuerkennung des Johann-Beer-Literaturpreises für das jüngste Werk des Schriftstellers.

Im Literaturhaus Graz präsentiert Fian einige dieser Kurzgeschichten, in denen auch Autorenkollegen unfreiwillige Traumrollen spielen. Musikalisch-lyrisch wird er vom Kollegium Kalksburg passend unterstützt, einem Trio, das sich als überzeugter Feind dessen, was vordergründig Vernunft genannt wird, versteht.

Ob sie sich "für den veltlinerunterstützten Freitod entscheiden" oder sich doch lieber "mit mühsam erworbenen Blasensteinen gegenseitig die Schädeldecken einschlagen", haben die drei Herren laut eigener Angabe noch nicht entschieden. Derweil erfreuen Heinz Ditsch (Akkordeon, singende Säge, Gesang), Paul Skrepek (Kontragitarre, Gesang) und Wolfgang Vincenz Wizlsperger (Liedgesang, Kamm, Tuba) ihr Publikum hoffentlich noch lange mit den dem Wienerlied verwandten, morbid-lustigen Stücken und Gstanzln. Bis Mittwoch sollten sie durchhalten. (cms, DER STANDARD/Printausgabe, 26.01.2010)