Ab 2011 verliert die staatliche Post ihr lukrativstes Vorrecht: das Monopol auf Zustellung und Transport des gemeinen Briefs bis 50 Gramm. Das aber mit Einschränkungen: Konkurrenten müssen bei der Postbehörde bzw. beim Regulator eine Konzession erwerben, bei der Umrüstung der Hausbrieffachanlagen auf Kästen mit Einwurfschlitzen mitzahlen und ihre Beschäftigten laut dem neuen Post-KV anstellen. Die Post muss flächendeckend präsent sein und die Zahl ihrer Zugangspunkte von derzeit 1552 auf 1650 erhöhen, die Outlets aber nicht selbst betreiben.
De facto dürfte der freie Postmarkt später kommen, denn die Post hat bis Ende 2012 Zeit, die rund 200.000 alten Hausbrieffachanlagen auf Kästen mit Einwurfschlitzen umzurüsten. Die Konkurrenten können damit in Ballungsräumen länger ausgesperrt werden. (ung, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 26.1.2010)