Wien - Die Hypo Alpe Adria ist wieder einmal Objekt politischer Begierde, wenngleich im kleinen Stil. Der FP-Nationalratsabgeordnete Werner Königshofer macht Druck in eigener Sache und verlangt von Notenbank und Regierungsstellen Interventionen, damit die Kärntner Bank bestrittenen Provisionsforderungen für angebliche Vermittlungstätigkeiten nachkommt.
Königshofer - hauptberuflich Finanzberater - macht geltend, 2008 einen Kredit an eine Consultingfirma vermittelt und die Verträge "gelesen und auf inhaltliche Richtigkeit überprüft" zu haben. Dabei ging es um einen Finanzierungsrahmen von 1,5 Mio. Euro für den Kunden. Die Hypo habe - so Königshofer weiter - eine Bearbeitungsgebühr von 30.000 Euro in Rechnung gestellt, wovon ihm die Hälfte zustehe. Die Kärntner Bank sieht das anders:Der Kunde sei "von sich aus" an die Hypo herangetreten und habe gegenüber dem Geldinstitut "über die von Ihnen angegebene Vermittlung keinerlei Information getätigt" . Wegen allfälliger Provisionszahlungen solle sich Königshofer an seinen Geschäftspartner wenden.
Dass sich die Hypo "trotz der dankenswerten Intervention von Herrn OeNB-Gouverneur Nowotny weiterhin standhaft weigert, die mir ganz klar zustehende Provision auszubezahlen" , ist für den Abgeordneten ein starkes Stück. Er sei über die Hypo "schwer verärgert" , zumal das Institut 778.000 Euro an Bonifikationen an Ex-Chef Tilo Berlin überwiesen habe, ihm aber 15.000 vorenthalte. (as, DER STANDARD; Print-Ausgabe, 26.1.2010)