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Grafik: APA

Wien - Die börsenotierte Vienna Insurance Group (VIG) musste im abgelaufenen Jahr einen Rückgang beim Vorsteuerergebnis (EGT) um fast ein Fünftel hinnehmen, peilt für heuer aber einen Zuwachs von mindestens zehn Prozent an. Das EGT ging 2009 nach vorläufigen Angaben von 540 Mio. auf rund 440 Mio. Euro zurück, ein Minus von 18,5 Prozent.

2007 hatte der Versicherungskonzern mit 437 Mio. Euro etwa ebenso viel erwirtschaftet. Die verrechneten unkonsolidierten Einnahmen stiegen leicht um 1,2 Prozent auf 8,22 Mrd. Euro, die Prämie soll 2010 im einstelligen Bereich zulegen. Dies teilte die VIG Dienstag früh ad hoc mit. Mindestens 30 Prozent des Konzerngewinns sollen als Dividende ausgeschüttet werden.

Prämienplus in Österreich

Die Netto-Combined-Ratio des Konzerns (nach Rückversicherung) wird für 2009 bei rund 96 Prozent liegen, teilte die VIG weiter mit. 2008 war die Kennzahl, die das Verhältnis von Schäden und Kosten zu den Einnahmen anzeigt, auf 96,4 (95,5) Prozent gestiegen.

Bei der Dividendenpolitik gewährleiste der Konzern "weiterhin eine attraktive Ausschüttung von mindestens 30 Prozent des Konzerngewinns nach Steuern und Minderheitsanteilen", so die VIG. 2008 war dieses Ergebnis um 30,7 Prozent auf 408,53 Mio. Euro gestiegen, worauf die VIG 2 Euro je Aktie (1,10 Euro Dividende, 0,90 Euro Bonus) oder in Summe 256 (nach 116) Mio. Euro an ihre Aktionäre ausgeschüttet hat.

Bei den insgesamt um 1,2 Prozent auf 8,22 Mrd. Euro gestiegenen Konzern-Einnahmen legte der VIG-Konzern 2009 im Bereich Leben um 3,9 Prozent auf 3,48 Mrd. Euro zu, verzeichnete aber in Nicht-Leben einen Rückgang um 0,7 Prozent auf 4,75 Mrd. Euro.

Die österreichischen Konzerngesellschaften legten um 3,1 Prozent auf 3,86 Mrd. Euro zu. Dabei betrug das Plus in Leben 3,5 Prozent auf 1,98 Mrd. Euro, in Nicht-Leben stiegen die Einnahmen um 2,6 Prozent auf 1,87 Mrd. Euro. In Deutschland legte man um 3,9 Prozent auf 131 Mio. Euro zu.

Im CEE-Raum insgesamt erzielte die VIG auf lokaler Basis ein Prämienplus von 9,3 Prozent, dabei in Leben +15,2 Prozent und in Nicht-Leben +6,7 Prozent. In Euro allerdings gingen die CEE-Einnahmen um 0,3 Prozent auf 4,15 Mrd. Euro zurück, in Leben stiegen sie um 5,5 Prozent auf 1,35 Mrd. Euro, sanken aber in Nicht-Leben um 2,9 Prozent auf 2,80 Mrd. Euro.

Starkes Plus in Tschechien

In Tschechien legten die Einnahmen in Lokalwährung um 15,6 Prozent auf 1,67 Mrd. Euro zu (in Euro +9,1 Prozent), in Leben +49,2 Prozent auf 615 Mio. Euro und in Nicht-Leben +2,1 Prozent auf 1,05 Mrd. Euro. In der Slowakei stiegen die Prämien um 3,9 Prozent auf 639 Mio. Euro, in Leben +7,2 Prozent auf 295 Mio. Euro, in Nicht-Leben +1,2 Prozent auf 344 Mio. Euro.

In Polen schrumpfte das Prämienvolumen auf lokaler Basis in Leben um 44,7 Prozent auf 161 Mio. Euro (in Euro -27,5 Prozent) und stieg in Nicht-Leben um 15,5 Prozent auf 439 Mio. Euro - insgesamt nahm man 600 Mio. Euro ein (-27,5 Prozent). Das starke Minus in Leben sei auf die stark rückläufige Entwicklung im Einmalerlagsgeschäft wegen der Wirtschaftskrise zurückzuführen.

In Rumänien legte man in Lokalwährung um 15,5 Prozent auf 615 Mio. Euro zu. In Leben wuchs man kräftig um 156 Prozent auf 86 Mio. Euro, in Nicht-Leben nahm man mit 528 Mio. Euro um 6,0 Prozent mehr ein. Im übrigen CEE-Raum erzielte man auf lokaler Basis Einnahmen von 633 Mio. Euro (+8,7 Prozent), dabei wuchs man zweistellig in Bulgarien (+42,3 Prozent, in Euro ident), Kroatien (+15,4 Prozent, in Euro +13,6 Prozent) und Ungarn (+36,3 Prozent, in Euro +22,2 Prozent). Dafür gab es in der Ukraine einen Rückgang auf Lokalbasis um 21,9 Prozent und in Euro um 37,6 Prozent auf 45,2 (72,4) Mio. Euro.

Neugestaltung

Bei der Neugestaltung der Konzernorganisationsstruktur wird die Vienna Insurance Group AG "als eine nächste logische Maßnahme" zur börsenotierten Konzernholding. Die Wiener Städtische Versicherung werde als größte Einzelgesellschaft des Konzerns und führender österreichischer Versicherer ihr operatives Versicherungsgeschäft in Österreich betreiben - was bereits heute so der Fall ist.

Zum Ausblick für 2010 wird betont, dass im CEE-Raum der Währungsabschwung erfolgreich gestoppt werden konnte. Für Österreich sei 2010 eine Stagnation im Geschäftsvolumen zu erwarten, auch ein Rückgang könne nicht ausgeschlossen werden. In CEE hätten sich vor allem die Kernmärkte Polen und Tschechien als sehr stabil mit stetiger Konsumnachfrage gezeigt; dies lasse auch für heuer eine positive Entwicklung erwarten. (APA)