München - Mit der Hauptversammlung am Dienstag will Siemens einen Schlussstrich unter den Schmiergeldskandal ziehen. Die Aktionäre sollen die Vergleiche mit früheren Topmanagern über Schadenersatz absegnen. Zudem lässt Siemens die Anleger erstmals über die Vorstandsgehälter abstimmen. Aktionärsvertreter kündigten zwar kritische Fragen an, Vetos zeichnen sich bei den wichtigen Abstimmungen aber nicht ab.

Im Zuge der Schmiergeldaffäre sollen der frühere Siemenschef Heinrich von Pierer und acht weitere Ex-Topmanager dem Konzern insgesamt 19,5 Mio. Euro Schadenersatz zahlen. Diesen Vergleichen müssen die Aktionäre zustimmen. Den früheren Finanzvorstand Heinz-Joachim Neubürger sowie Ex-Vorstand Thomas Ganswindt hat der Konzern nach gescheiterten Vergleichsverhandlungen auf Schadenersatz in Höhe von insgesamt 20 Mio. Euro verklagt.

Noch vor Beginn der Hauptversammlung wird Siemens die Zahlen für das erste Quartal von Oktober bis Dezember veröffentlichen. Nach Angaben von Finanzvorstand Joe Kaeser hat das Unternehmen den Abwärtstrend bei den Neuaufträgen gestoppt. Der Umsatz liegt demnach jedoch deutlich unter dem Wert von 18,9 Mrd. Euro im vierten Quartal 2009. (APA/apn)