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Ewald Nowotny warnt vor neuen Übertreibungen an den Finanzmärkten.

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Berlin - EZB-Ratsmitglied Ewald Nowotny warnt vor neuen Übertreibungen an den Finanzmärkten der Schwellenländer. "Es gibt schon konkrete Gefahren von Blasenbildung in vielen Schwellenländern, vor allem verursacht durch den erheblichen Zustrom kurzfristigen Kapitals", sagte Österreichs Notenbankchef der "Financial Times Deutschland". "Das ist zweifellos ein ernstzunehmendes Problem. Wir diskutieren darüber international sehr intensiv." Die Notenbanker nehmen demnach dabei vor allem spekulative, kurzfristige Geldströme in Länder wie China und Brasilien ins Visier.

Risiken bildeten sich auch an einigen Rohstoffmärkten, "auf denen durch die steigende Nachfrage aus Asien, aber eben auch durch spekulative Entwicklungen die Gefahr von Blasenbildung besteht", sagte Nowotny weiter. An den Aktienmärkten im Euro-Raum erwartet er dies dagegen trotz der Kursgewinne im vergangenen Jahr nicht. "Bei den Kursen sehen wir eine Normalisierung gegenüber einem erheblichen Rückgang zuvor", sagte er.

Nowotny sprach sich als Reaktion auf potenzielle Übertreibungen für eine striktere Kontrolle beispielsweise des Handelsgeschäfts der Banken aus. "Die Antwort darauf muss meiner Meinung nach von der regulatorischen Seite erfolgen", sagte Nowotny. "Ich halte es für richtig, das mit sehr viel höheren Eigenkapitalforderungen zu unterlegen - weil das ein wesentlicher Treiber von solchen Blasenentwicklungen ist." (APA/Reuters)