Einen Drogenring, der mit Kokain und Cannabiskraut im Gesamtwert von rund 800.000 Euro gehandelt haben soll, haben Ermittler aus Österreich und Ungarn zerschlagen. Acht Verdächtige wurden im vergangenen Dezember festgenommen, zwei weitere Komplizen werden per Haftbefehl gesucht. Als mutmaßlicher Haupttäter gilt laut Sicherheitsdirektion Burgenland ein 51-jähriger Niederösterreicher aus dem Bezirk Baden, gegen 55 Abnehmer wird noch ermittelt.

Beamte des Landeskriminalamtes Burgenland hatten zunächst einen Drogenverkäufer im Visier, im Zuge der Ermittlungen stieß man dann auch auf die Hintermänner. Der 51-Jährige hielt sich mit seiner 29-jährigen Freundin aus der Slowakei meist im nahe des Plattensees gelegenen ungarischen Tapolca auf. Die beiden sowie ein 40-Jähriger aus dem Bezirk Baden und ein 27-jähriger Klagenfurter, der eine Indoorplantage mit 200 Pflanzen betrieben haben soll, wurden am 21. Dezember in Ungarn aus dem Verkehr gezogen. Die Fahnder entdeckten außer der Indoorplantage noch zwei Gewehre und eine Handgranate.

Unmittelbar nach den Festnahmen startete auch in Österreich eine Polizeiaktion. Bei Durchsuchungen im Bezirk Baden fanden die Ermittler in einem "gebunkerten" Wagen des 51-Jährigen einen schussbereiten Revolver und eine Pumpgun. Auch Munition und größere Mengen Kokain tauchten auf. Für einen 28-Jährigen, seinen 22-jährigen Nachbarn sowie einen 27-Jährigen und einen 44-jährigen Gastronom - allesamt aus dem Bezirk Baden - klickten die Handschellen.

Den Verdächtigen konnte bisher der Verkauf von drei Kilogramm Kokain und 50 Kilogramm Cannabiskraut nachgewiesen werden, so Paul Schlaffer vom Landeskriminalamt Burgenland. Seit Herbst des Vorjahres hatten Beamte aus dem Burgenland, Niederösterreich und Ungarn gegen die Bande ermittelt. Die Drogen wurden aus Belgien über Deutschland sowie aus Ungarn über Klingenbach nach Österreich gebracht. Abnehmer fanden die Dealer vor allem im Raum Baden und in Wien. (APA)