Nach der Geberkonferenz von Montreal bleibt unklar, wie viel Geld die Staatengemeinschaft für den Wiederaufbau des vom Erdbeben zerstörten Haiti aufbringen will. Das Treffen der Außenminister und Repräsentanten von etwa 20 Staaten und Organisationen ging in der ostkanadischen Stadt am Montagabend ohne verbindliche Zusagen zu Ende. Summen wurden nicht genannt.

Die notwendigen Mittel werden auf bis zu 15 Milliarden Dollar (knapp elf Milliarden Euro) geschätzt. Vereinbart wurde, dass die große Geberkonferenz für das zu den ärmsten Ländern der Welt gehörende Haiti im März bei den Vereinten Nationen in New York stattfindet.

Die Weltbank ist gerade dabei, die Kosten eines Wiederaufbaus zu ermitteln. "Wir haben ein Team auf der Insel", zitiert der "Toronto Star" die Vizeabteilungsleiterin für Lateinamerika, Pamela Cox. "Ein Bedarf von zehn Milliarden Dollar ist nicht zu weit hergeholt."

Neben noch unverbindlichen Hilfszusagen wurden in Montreal auch Rufe nach einer Kontrolle der Gelder laut. Viele Politiker, unter ihnen US-Außenministerin Hillary Clinton, ihr französischer Amtskollege Bernard Kouchner und Kanadas Premier Stephen Harper, forderten eine effiziente Verwendung der Gelder - unter entsprechender Aufsicht.

Hauptakteur der Geberkonferenz war die sogenannte "Gruppe der Freunde Haitis" mit den USA, Kanada, Frankreich, Argentinien, Brasilien, Chile, Costa Rica, Mexiko und Peru. Weitere Teilnehmer waren die Europäische Union, Japan und andere Staaten. Einige linksgerichtete Staaten wie Venezuela, Nicaragua und Bolivien hatten die Konferenz boykottiert. (APA)