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Das Parlament soll umgebaut werden.

APA-FOTO: HERBERT PFARRHOFER

Im Februar vergangenen Jahres regnete es in den Sitzungssaal.

Standard/Cremer

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Am Dach des Umweltministeriums gibt es bereits eine Photovoltaikanlage. Der damalige Umweltminister Josef Pröll ließ 2007 eine solche installieren.

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User nikfolo will wissen: "Warum gibt es noch keine Photovoltaikanlage auf dem Dach des Parlaments?" derStandard.at hat nachgefragt, was der aktuelle Stand in Sachen Umbau des Hohen Hauses ist, und ob auch ressourcenschonende Maßnahmen geplant sind.

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Das Parlament wird renoviert, das steht fest. Nach jahrelangem Hin und Her haben sich die Parlamentsparteien kurz vor Weihnachten darauf geeinigt, das Projekt nun endlich in Angriff zu nehmen. Es soll sogar eine Totalrenovierung werden. "Nur das wie und wann ist noch unklar", sagt Wolfgang Großruck von der ÖVP im Gespräch mit derStandard.at. Er ist Vorsitzender des Baukomitees im Parlament. Am 16. Februar trifft er mit Nationalratspäsidentin Barbara Prammer, den weiteren Mitgliedern des Baukomitees und allen Klubobleuten zusammen, um Details zu klären. 

Die Vorbereitungsarbeiten für den Umbau und die Modernisierung des Sitzungssaales begannen bereits 2001, im Jahr darauf wurde der einstimmige Grundsatzbeschluss gefasst. Aus einem Wettbewerb ging der Entwurf des Linzer Architekturbüros Heidl im Sommer 2008 als Siegerprojekt hervor.

Logistische Herausforderung

Erschwert werde der Umbau, weil das Gebäude denkmalgeschützt sei, sagt Großruck: "Man muss bei jeder Türschnalle aufpassen, die man austauschen will." Auch logistisch ist die Renovierung eine Herausforderung, denn zu der Zeit, wo der Plenarsaal umgebaut wird, müssen die Abgeordneten ihre Sitzungen im alten Bundesratssitzungsaal abhalten. Und auch dieser müsse davor noch adaptiert werden. Großruck rechnet daher mit einer Vorlaufzeit von jedenfalls einem halben Jahr, bis der Umbau gestartet werden kann.

Noch im Jänner 2009 war der Parlamentsumbau wegen der Wirtschaftskrise gestoppt worden. Die Parteien meinten damals, dass der Umbau nicht unbedingt notwendig sei. Man wollte sich die weitere Entwicklung der Krise ansehen und dann weiter entscheiden. Vor allem FPÖ und BZÖ reagierten erfreut. Andere Parlamentarier weniger, vor allem nachdem wenige Wochen später im Sitzungssaal durchs Dach geregnet hat.

Keine Photovoltaikanlage

Auch dass es keine Photovoltaikanlage auf dem Parlamentsdach gibt, könnte sich bald ändern. Denn Baukomitee-Leiter Großruck will, dass beim Umbau umweltschonende Maßnahmen gewählt werden. Dass auch eine Solaranlage in Betrieb genommen werde, will er nicht ausschließen: "Der Staat kann das ja nicht nur vom Bürger fordern, und dann selber nicht danach handeln."

Ein Vorbild kann sich das Parlament in Sachen Photovoltaik beim Umweltministerium nehmen. Dort ließ der damalige Umweltminister Josef Pröll 2007 eine entsprechende Anlage installieren. (rwh, derStandard.at, 27.1.2010)