Wien - Der Sessler-Verlag hat am Dienstag im Streit um Urheberrechte an der Bundeshymne einen Kompromissvorschlag vorgelegt. Gleichzeitig hielt Verlagsgeschäftsführer Ulrich N. Schulenburg die Klagsdrohung aufrecht, weil das Unterrichtsministerium in einer für einen Werbespot geänderten Version der Sängerin Christina Stürmer nicht nur die "großen Söhne", sondern auch die "Töchter" hochleben lässt.

Schulenburg schlug vor, zwar die Melodie der Hymne unverändert zu belassen, aber den Text zu ändern. Dabei sollten neben den Töchtern auch andere Passagen neu gestaltet werden. Als Beispiel nannte Schulenburg, dass etwa auch der Textteil "Land der Hämmer" nicht mehr zeitgemäß sei. 

Procedere

Gemeinsam mit dem Ministerium könnte alle AutorInnen zu einer Neugestaltung des Textes eingeladen werden. In die dafür einzuberufene Jury könnte auch Fritz Molden, einer der Erben nach der Textdichterin Paula von Preradovic, eingeladen werden, schlug Schulenburg vor. Das wäre seiner Ansicht nach eine Möglichkeit, die Angelegenheit aus der Welt zu schaffen.

Für die Verwertung der Rechte würde der Sessler-Verlag nur einen symbolischen Betrag verlangen, stellte der Geschäftsführer in Aussicht. Und diesen würde man dann auch für karitative Zwecke spenden. Damit wolle man deutlich manchen, dass es dabei nicht ums Geld gehe. Der Verlag sei aber verpflichtet, die Verträge zu erfüllen.

Gleichzeitig bekräftigte der Geschäftsführer des Verlages, dass eine Unterlassungsklage eingebracht werde, weil das Bildungsministerium an seiner Kampagne festhalte. Eine vom Verlag gesetzte Frist dafür ist bereits am gestrigen Montag abgelaufen. (APA)