Luanda - Beim Afrika-Cup in Angola wird mehr als zwei Wochen nach dem Terroranschlag auf die Mannschaft aus Togo, bei dem zwei Menschen getötet worden waren, dem Halbfinale entgegengezittert. Am Donnerstag (20.30, Eurosport) begegnen sich Titelverteidiger Ägypten und Algerien in Benguela. Mit gutem Grund werden Ausschreitungen vor Ort und in den Heimatländern der beiden Teams befürchtet.

Im November duellierten sich Ägypten und Algerien in der WM-Qualifikation. Zunächst hatten sich die Ägypter durch ein 2:0 in Kairo in ein Entscheidungsspiel gerettet. Davor waren vier algerische Spieler bei der Fahrt vom Flughafen zum Hotel durch Steinwürfe verletzt worden. Nach dem entscheidenden 1:0 der Algerier auf neutralem Platz im Sudan verletzten algerische Fans in Khartoum 21 Ägypter. Ägypten zog daraufhin sogar zeitweise seinen Botschafter aus Algier ab.

Während sich Algeriens Trainer Rabah Saadane beim Afrika-Cup um Deeskalation bemühte ("Es darf nur Sport sein und nichts anderes" ), sprach Ägyptens Stürmer Mohamed Zidan von einem "Spiel um Leben und Tod. Für beide Mannschaften ist es wie Krieg." Das erste Halbfinale bestreiten in Luanda (17) die WM-Starter Ghana und Nigeria.

Das erste Halbfinale bestreiten am Donnerstag die beiden WM-Teilnehmer Ghana und Nigeria. Nigerias Held beim Viertelfinal-Zittersieg gegen Sambia war am Montag Torhüter Vincent Enyeama. Der 27-Jährige von Hapoel Tel Aviv hatte nach 120 torlosen Minuten einen Versuch der Sambier pariert und daraufhin den entscheidenden Elfmeter selbst verwandelt. 

Einen Albtraum erlebte Kamerun. "Wir haben großen Fußball geliefert und hatten sicher ein anderes Resultat verdient", sagte der niedergeschlagene Samuel Eto nach dem 1:3 gegen die Ägypter. Der Torjäger konnte sich noch nicht einmal über Schiedsrichter Jerome Damon (Südafrika), der den dritten Treffer der Ägypter zu Unrecht anerkannte, aufregen: "Wir haben gespielt und Ägypten hat gewonnen. Sonst gibt es nichts zu sagen."

Bei Trainer Paul Le Guen wich dagegen die Enttäuschung rasch der Zuversicht. "Die Mannschaft hat sich nach schwachem Beginn im Laufe des Turniers ständig gesteigert und ist auf einem guten Weg. Im Hinblick auf die WM im Sommer bin ich eigentlich sehr optimistisch", erklärte der Franzose. (sid/red)