Die Klebstoffe, die von Tieren produziert werden, können in dauerhaft und vorübergehend haftenden Varianten auftreten. Landtiere benötigen überwiegend kurzzeitig klebende Sekrete: Beispielsweise ermöglicht es der Schleim den Schnecken, senkrechte und überhängende Wände zu bezwingen. Seegurken schleudern ein klebriges Lasso über ihre Feinde, das seinen Zweck nach der Mahlzeit erfüllt hat.

Wer dagegen an einem guten Futterplatz in der Brandung verweilen möchte, muss sich wie Miesmuschel und Seepocke dauerhaft festzementieren. Pure Energieverschwendung wäre es, sich mit Muskelkraft den Wellen entgegenzustemmen. Der Röhrenwurm rührt in seinem Körper einen Mörtel aus Sand und Proteinen an, mit dem er seine Behausung auskleidet. Dieser muss die Wände langfristig stabilisieren.

Einige Salamanderarten produzieren Klebstoffe in ihren Hautdrüsen, mit denen sie Räubern den Mund zukleben und so verhindern, gefressen zu werden. (sd/DER STANDARD, Printausgabe, 27.01.2010)