Das neue Christian-Doppler- Labor für modellbasierte Kalibriermethoden hat im Jänner seine Arbeit aufgenommen. Es ist eine Kooperation zwischen dem Institut für Mechanik und Mechatronik der TU Wien und dem Automobilzulieferer AVL List. Unter der Leitung von Stefan Jakubek (siehe Interview), Vorstand des Instituts, soll sich das CDL der Entwicklung neuer und integrierter Methoden zur modellbasierten Kalibrierung von Automotive-Antriebssystemen widmen. Die Forscher beschäftigen sich einerseits mit Grundlagenforschung im Bereich der nichtlinearen Systemidentifikation und andererseits mit der zugehörigen Versuchsplanung. Das sieben Jahre dauernde Projekt wird von der Christian-Doppler-Forschungsgesellschaft gefördert, die anwendungsorientierte Forschung an der Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Wissenschaft unterstützt.

Ausgehend davon, dass die manuelle Parametrierung aufgrund der Komplexität der Aufgabe nicht mehr bewältigbar sein wird, zielen die Forscher auf die Entwicklung eines modellbasierten Verfahrens für Verbrennungsmotoren, Antriebsstränge etc. ab. Bei diesen Methoden wird die real vorhandene Komponente durch ein geeignetes mathematisches Modell ersetzt, sodass Optimierung und Kalibrierung virtuell bzw. simulationsgestützt durchgeführt werden können. Ziel ist ein Lösungszugang, der mit der steigen- den Komplexität zukünftiger Antriebssysteme mitwachsen kann. (max/DER STANDARD, Printausgabe, 27.01.2010)